27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Blue Ocean Leadership

PRAXIS: Die Blue-Ocean-Strategie macht Nicht-Kunden zu Kunden. Das Prinzip wird auf Mitarbeiterführung angewandt: Wenn Führung Service an den Mitarbeitern bedeutet – was muss man tun, damit diese den Service auch „kaufen“? Eine recht pragmatische Anleitung zur Optimierung der Führungskultur. Dabei müssen vor allem drei Prinzipien befolgt werden:

  1. Auf Tätigkeiten fokussieren: Man setzt an dem an, was Führungskräfte konkret tun bzw. tun sollen und nicht an ihren Eigenschaften, Fähigkeiten oder Kompetenzen.
  2. Am Markt orientieren: Man schaut, was genau die Mitarbeiter der jeweiligen Führungsebene benötigen – so wie man Kunden behandelt und deren Bedürfnisse erfasst.
  3. Auf allen Ebenen aktiv werden: Es wird also geschaut, was das Top-Management anders machen kann, das Mittelmanagement und auch das untere Management.

Die Schritte

  1. Es wird ein Projektteam aufgesetzt aus Mitgliedern der oberen Führungsebene, möglichst mit Vertretern jedes Funktionsbereiches.
  2. Das Team „klopft“ bei den Mitarbeitern an und stellt Fragen nach den typischen Tätigkeiten ihrer Chefs. Es werden konkrete Details erfragt, am Ende hat man die typischen 10 bis 15 Aktivitäten der jeweiligen Ebene beschrieben und den jeweiligen Aufwand erfasst (von niedrig bis hoch). Daraus ergibt sich ein Profil für jede Führungsebene, das mit einem Motto versehen wird (z.B. „Dem Chef gefallen“ oder „Alle Konzentration auf das Tagesgeschäft“).
  3. Das Team schaut sich die Tätigkeiten an und zieht wieder los, um die Mitarbeiter zu fragen, welche reduziert, welche eliminiert, welche intensiviert und welche etabliert werden sollen. Hieraus entsteht ein neues Profil, das Wunschprofil je Führungsebene.
  4. Die Ist-Profile werden den Wunschprofilen gegenüber gestellt und dem Vorstand präsentiert. Dieser entscheidet nach nach intensiver Diskussion, welches Profil je Ebene das zukünftige im Unternehmen sein soll. Auch diese erhalten ein Motto (z.B. „Schluss mit dem Quatsch!“).
  5. Nun müssen die neuen Profile kommuniziert und institutionalisiert werden. Dies erfolgt in einzelnen Präsentationen an die betroffenen Führungskräfte, gleichzeitig werden alle Profile allen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Die Führungskräfte erläutern die Profile anschließend ihren Mitarbeitern und erklären, wie sie gedenken, diese umzusetzen.
  6. Damit dies auch in der Praxis gelebt wird, gibt es einmal pro Monat eine Feedback-Runde, in der die Mitarbeiter ihren Vorgesetzten zurückmelden, ob und welche Veränderungen sie festgestellt haben.

Wichtig ist, dass der Prozess fair und transparent abläuft und alle Mitarbeiter eingebunden werden. Der große Vorteil: Die Führungskräfte müssen keine lebenslangen Gewohnheiten ändern oder an ihrer Persönlichkeit feilen. Sie müssen sich lediglich auf andere Tätigkeiten konzentrieren.


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Auch wahr: Wenn so ein Prozess nicht ganz oben angestoßen wird, so kann ihn jede Führungskraft für sich selbst initiieren.

(Chan Kim / Renée Mauborgne: Blue Ocean Leadership, Harvard Business Manager, 6/2014, S. 22-32)

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