PRAXIS: Das Bild einer Busfahrt hilft allen, die an einem Konflikt beteiligt sind, sich die Situation und ihre Entstehung zu vergegenwärtigen, aber auch, um das Ziel zu benennen. Für Konfliktmoderatoren, die den Auftrag zu klären möchten.
Die Idee: Wer im Bus sitzt, der sieht den Innenraum. Hier erkennt er, was zur Zeit im Bus los ist, wer am Steuer sitzt, ob er das Vertrauen der Gruppe hat, wer noch das Steuer beansprucht. Fragen sind:
Wie äußert sich der Konflikt? Welche Rolle spielt der Auftraggeber dabei? Wie groß ist der Leidensdruck und die Bereitschaft zur Berarbeitung? Was ist der Anteil des Auftraggeberes am Konflikt?
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Durch die Frontscheibe sieht man, worauf die Gruppe zusteuert, was ihr Ziel ist und ob es mehrere Ziele gibt. Fragen sind:
Welche Aufgaben hat das Team in der Zukunft? Welche Ziele hat es? Was könnte sich in Zukunft organisatorisch ändern? Welche Ziel verfolgt der Auftraggeber mit der Konfliktklärung? Was macht der Auftraggeber, wenn der Workshop keine Besserung erzielt? Warum macht er das nicht jetzt schon?
Im Rückspiegel betrachtet man die Vergangenheit, die Geschichte des Konflikts. Hat sie Spuren bei den Beteiligten hinterlassen, wie prägt sie die augenblickliche Situation? Fragen sind:
Wie ging es los? Was ist passiert? Wie lange geht das schon? Was wurde unternommen?
Und schließlich schaut man sich durch die Fensterscheiben das Umfeld an – das Wetter, die Fahrbahn, die Einflüsse auf und die Anforderungen an die Gruppe. Fragen sind:
Was ist das für eine Organisation? Wie sieht das Organigramm aus? Wer ist noch beteiligt und betroffen? Warum wird gerade jetzt etwas unternommen? Was halten die Beteiligten von einer Konfliktklärungsmaßnahme?
(aus: Josef Seifert – Konfliktmoderation. GABAL 2018, S.25-28)