3. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Denken in Bedingungen

PRAXIS: Wenn eine Gruppe ein Thema kontrovers diskutiert, läuft dies häufig so ab, dass jeder begründet, warum er dafür ist oder dagegen. Leider bringt das meist wenig, die Teilnehmer beharren auf ihrer Sichtweise. Eine Alternative ist die Diskurs-Technik „Denken in Bedingungen“. Dabei sagt jeder der Beteiligten, unter welchen Bedingungen er sich für die andere Haltung entscheiden könnte. Am Ende hat man eine Liste von Bedingungen, die von allen anerkannt wird. Nun muss man überprüfen, ob sie erfüllbar sind oder nicht. Wenn dies nicht der Fall ist, lautet die Entscheidung „nein“. Auf diese Weise ist die Chance groß, auch komplexere Probleme ohne Streit zu lösen.

Soweit der Tipp aus dem Beitrag der wirtschaft + weiterbildung. Ich habe als Moderator das Prinzip vereinzelt schon oft eingesetzt (wenn z.B. ein Mitglied stark zögert, die Frage gestellt: „Unter welcher Bedingung könnten Sie dem Vorschlag zustimmen?“), aber noch nie systematisch.


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Vorstellbar aber ist es. Mal angenommen, die Diskussion ist festgefahren. Ein Teil des Teams möchte gerne feste Besprechungstermine, die dann mangels Themen auch mal ausfallen können, der andere möchte Besprechungen auf Zuruf – eben immer dann, wenn sich genügend Themen angesammelt haben. Erstere versprechen sich davon, dass man bei Regelmäßigkeit auch sicher einen Termin findet, die anderen möchten sich nicht Termine blockieren, die dann ohnehin nicht stattfinden.

Verbindendes suchen

Würde man nun nicht mehr nach Pro- und Kontra-Argumenten suchen, sondern beide Gruppen fragen: „Unter welchen Bedingungen könntest du regelmäßigen Meetings zustimmen?“ (A). Und: „Unter welchen Bedingungen könntest du Besprechungen auf Zuruf zustimmen?“ (B). Dann könnte Folgendes passieren:

Gruppe A würde erklären, dass sie zustimmen könnte, wenn spätestens eine Woche vor dem Termin Absage oder Zusage erfolgt und man dann noch Zeit genug hätte, den Termin anderweitig zu nutzen. Gruppe B würde zustimmen, wenn man einen bestimmten Wochentag festlegt, an dem bei Bedarf die Meetings stattfinden, damit nicht jedes Mal ein langer Terminfindungsprozess notwendig ist. Dann könnte das Ergebnis sein: Besprechungen werden grundsätzlich am Mittwoch Vormittag durchgeführt. Spätestens eine Woche vorher wird eine Einladung mit Tagesordung versandt. Geschieht das nicht, muss wieder eine Woche gewartet werden.

Ich würde empfehlen, jeden Teilnehmer die Bedingungen, unter denen er zustimmen könnte, zuerst einzeln auf eine Karte schreiben zu lassen, diese dann einsammeln, nacheinander aufhängen und erläutern lassen.

(nach Rupert Lay, aus: Martin Pichler – Nur wer andere groß macht, wird selbst groß. wirtschaft + weiterbildung, 1/2000, S. 56)

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