22. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Fake-Door-Methode

INSPIRATION: Prototyping ist in aller Munde, spätestens seitdem Design Thinking sich als Denkmodell behauptet hat. Es geht darum, schon früh am Kunden zu testen, ob eine Idee funktioniert. Statt also ein ausgereiftes Produkt auf den Markt zu werfen, es zunächt mit einem Prototypen zu probieren. Der kann auch „gefaked“ sein.

Anders kann man das nicht bezeichnen, wenn ein Anbieter ein Produkt in seinen Katalog aufnimmt, das noch gar nicht existiert (Der Digital-Offroad-Kurs). So etwas nennt sich „Fake-Door-Methode“, McDonalds soll das gemacht haben mit „McSpaghetti“, die in einzelnen Testfilialen auf dem Menü standen. Die gab es gar nicht, aber man wollte einfach herausfinden, ob die Kunden ein solches Gericht kaufen würden. Eine „normale“ Umfrage hätte ja nur die geäußerte Bereitschaft erfasst, aber dann weiß man immer noch nicht, ob jemand dieses Produkt auch wirklich bestellen würde.

Nun brauchte man nur noch zu zählen, wie viele Kunden tatsächlich die Innovation bestellten. Denen wurde dann mitgeteilt, dass sie leider ausverkauft seien. Und um die Kunden nicht zu verprellen, bekamen sie Rabatte auf alternative Speisen. Eine Woche lang schaute man, wie sich die Zahlen entwickeln und verabschiedete sich dann von der Idee.

Transfer der Idee

Mal abgesehen davon, dass sich so etwas lieber nicht herumsprechen sollte und man die Methode auch sicher nicht zu oft einsetzen kann – wäre so etwas auch in anderen Bereichen denkbar? Was, wenn Sie als Trainer ein Seminar mit dem Titel „Wie zähme ich meinen Chef?“ anbieten und dann, wenn Kunden tatsächlich darauf anspringen, ihnen mitteilen, dass es leider zu wenige Interessenten gab. Seminarkonzepte kann man ja auch mal schnell entwickeln, wenn die Nachfrage wirklich einsetzt. Oder wenn ein Autohersteller ein Cabrio ins Programm aufnimmt und die Anzahl der Bestellungen sammelt? Und dann einen Rabatt auf ein anderes Modell anbietet.

Okay, beide Beispiele sind vielleicht nicht sonderlich überzeugend. Besser klappt das wohl in der Entwicklung von Software-Programmen. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie einen neuen Button entdecken, auf ihn klicken und dann die Mitteilung bekommen, dass die Funktion noch nicht verfügbar ist. Damit wollen die Entwickler einfach nur messen, ob dieser Knopf ausreichend häufig genutzt wird. Ist das nicht der Fall, wird die Idee nicht weiter verfolgt.

Aber auch hier wie bei den Spaghetti gilt: Allzu oft darf man solche Methoden sicher nicht einsetzen, das könnte der Marke nachhaltig schaden …

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