INSPIRATION: Als Führungskraft hat man stets mit Situationen zu tun, die zumindest lästig, manchmal unangenehm, aber häufig auch mit Risiken verbunden sind. Damit umzugehen, erfordert Mut – mehr nicht. Was aber, wenn die Kultur mutiges Verhalten nicht gerade fördert? Wenn man sich mal getraut hat, offen Entscheidungen zu hinterfragen oder gar zu kritisieren und dann böse abgekanzelt wurde – oder erlebt hat, wie es einem Mutigen so ergangen ist, dann hält man sich verständlicherweise bedeckt.
In der managerSeminare hält Nicole Pathé ein Plädoyer für mehr Mut (Raus aus der Deckung!). Als Führungskraft kann ich noch so oft betonen, dass mir die Meinung der Mitarbeiter wichtig ist, dass ich eine offene Tür habe und jeder mit jedem Problem zu mir kommen kann – wenn Mitarbeiter erleben, dass ich selbt den Mund halte, wenn es drauf ankommt, dann aber hinter dem Rücken der Entscheider über die Entscheidungen lästere, dann ist es wenig wahrscheinlich, dass sich meine Mitarbeiter anders verhalten.
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Aber mit einem Appell ist es ja nicht getan. Dass man mitunter den Mund aufmachen sollte, dürften die meisten schon wissen. Ebenso, dass Mut bedeutet, die eigene Angst zu überwinden. Aber wie macht man das? Zunächst mal, indem man sich drei Fragen stellt:
- Was hat es für Auswirkungen auf meine Mitarbeiter, auf mich und das Unternehmen, wenn ich mich zu dem Thema nicht äußere?
- Was könnte passieren, wenn ich mich äußere?
- Wie sieht das Verhältnis aus zwischen den Folgen, wenn ich mich äußere und wenn ich den Mund halte?
So erfährt man zumindest erst mal den Preis, den mich der Mut bzw. die Mutlosigkeit kostet. Und dann sollte ich mir klarmachen, dass äußern und äußern nicht das Gleiche ist. Ich kann eine Entscheidung kritisieren („Ich halte die Strategie für einen Fehler!“), ich kann aber auch „klare und respektvolle Fragen stellen„: „Wie lange gibt es diese Überlegungen schon?“ oder „Was sind die wesentlichen Gründe für diese Entscheidung?“ Und vor allem diese Frage gefällt mir gut: „Welche Chance gibt es, sich noch in diesen Prozess einzubringen?“
Mag sein, dass diese Fragen die kritische Entscheidung nicht mehr kippen. Aber zwei Dinge erreicht man auf jeden Fall: Die Hintergründe der Entscheidung werden transparent und man darf sich sicher sein, dass Kollegen und Mitarbeiter einen für den Mut respektieren – und vielleicht beim nächsten Mal ähnlich mutig agieren.
Noch ein schöner Ansatz: Prüfen Sie einmal ihre Wortwahl. Sprechen Sie Dinge klar und unmissverständlich an? Oder „verstecken“ Sie sich hinter indirekten Aussagen, man-Formulierungen und Konjunktiven? „Man sollte mal überlegen, ob es nicht besser wäre, wenn man das Personal kurzfristig aufstocken könnte…“ ist vermutlich wirklungslos. Besser ist da die klare Frage: „Inwiefern ist bei diesen Planungen die Personalstärke berücksichtigt worden?“ Also hören Sie einmal genau hin, wie Sie formulieren, wenn Sie mutig sind…