PRAXIS: Immer wieder finden wir uns in Situationen, in denen wir emotional reagieren, ohne diese Gefühle steuern zu können. Anschließend fragen wir uns, warum wir so reagiert haben. Mehr noch: Oft können wir nicht einmal genau beschreiben, welches Gefühl uns in der Situation beherrscht hat. Hier hilft der Gefühls-Kompass. Das Vorgehen beschreibt Pia Gerdes im Coaching-Magazin (Der Gefühls-Kompass). Es basiert auf der Annahme, dass es fünf Grundgefühle gibt: Angst, Wut, Trauer, Freude und Schmerz. Mir fehlt hier das Bedauern oder die Scham, aber welche Gefühle der Coach letztlich anspricht, hängt sicherlich von seinem theoretischen Unterbau ab.
Zu jedem dieser Gefühle gibt es Auslöser und Funktionen. Diese lauten:
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- Angst -> Auslöser: Bedrohung. Funktion: Schutz.
- Wut -> Auslöser: Frustration. Funktion: Veränderung.
- Trauer -> Auslöser: Verlust. Funktion: Loslassen.
- Freude -> Auslöser: Erfüllung. Funktion: Gemeinsamkeit/Stimmigkeit.
- Schmerz -> Auslöser: Verletzung. Funktion: Heilung.
Umgang mit Gefühlen
1. Schritt: Anliegen klären. Der Coachee wird gebeten, das Anliegen zu beschreiben, sich gedanklich in die Situation zu begeben. Unterstützende Fragen: Was war Ihre Aufgabe/Ihr Ziel in der Situation? Wer war beteiligt? Wie würden andere die Situation beschreiben? Wie haben Sie sich gefühlt? Wo im Körper haben Sie das gefühlt? Was war an der Situation unangenehm?…
2. Schritt: Erkennen des Hauptgefühls. Dazu legt der Coach fünf Karten mit den Hauptgefühlen in Form eines Kreises auf den Boden. Der Coachee stellt sich zu der Karte, die seiner Meinung nach das Hauptgefühl beschreibt. Fragen dazu: Wie hat sich die Angst, Wut… angefühlt? Wo im Körper haben Sie das gespürt? Aus welchen Situationen kennen Sie ähnliche Gefühle?
Hier kann der Coachee auch andere Karten ausprobieren, bis er das Hauptgefühl gefunden hat.
3. Schritt: Auslöser des Gefühls. Der Coach legt fünf weitere vorbereitete Karten mit dem jeweiligen Auslöser zu den Gefühlen und erläutert sie. Dann hilft er mit Fragen, den Auslöser zu ergründen: Gab es etwas, das Sie bedroht, frustriert, verletzt… hat? Wie würde jemand anderes diese Situation beschreiben?
4. Schritt: Funktion des Gefühls. Nun legt der Coach die Karten mit den Funktionen zu den Gefühlen und erläutert sie. Der Coachee ergründet, worin die Funktion des Hauptgefühls in der beschriebenen Situation bestand.
5. Schritt: Blick nach vorne. Zum Abschluss wird überlegt, welche Schlüsse aus den Erkenntnissen für die Zukunft gezogen werden können. Fragen dazu: Wenn Sie das nächste Mal in eine ähnliche Situation geraten – was wäre dann anders? Worauf achten Sie in Zukunft, wenn sich das Gefühl ankündigt? Wie werden Sie dann mit dem Gefühl umgehen?
Hier können z.B. Anker helfen, die der Coachee zur Hand hat, wenn er in eine ähnliche Situation kommt.