11. Oktober 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Generativ zuhören

PRAXIS: Wir beschäftigen uns mit einer schwierigen Fragestellung, einem Problem, einer komplexen Situation und kommen nicht so richtig weiter. Da hilft das generative Zuhören mittels Dyade weiter. Der oder die andere muss dafür kein Experte in der Angelegenheit sein, sondern einfach nur jemand, die uns ihre Aufmerksamkeit schenkt, ohne Unterbrechung, ohne Wertung, ohne Kommentar.

Der Ablauf ist einfach: Zuerst suchen wir uns jemanden, dem wir die Fähigkeit des aufmerksamen, wachen Zuhörens zutrauen und der bereit ist, sich hierfür 10 Minuten Zeit zu nehmen. Er hat die Aufgabe, lediglich eine Frage zu stellen, nämlich: „Was fehlt noch im aktuellen Prozess?“ Sie kann an das Thema angepasst werden, sollte aber inhaltlich identisch sein.


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Dann haben wir 5 Minuten Zeit, diese Frage zu beantworten. Es geht um „lautes Denken“ – wir suchen nach der Antwort, die wir noch nicht kennen und werden uns wundern, wie lange 5 Minuten sein können. Aber genau das ist erwünscht: Sich die Zeit zu nehmen, seine Gedanken zu ordnen, sich zu sortieren, die Aufmerksamkeit des anderen nutzen, um auf neue Aspekte zu kommen (Time to Think).

Wenn wir meinen, alles gesagt zu haben oder die 5 Minuten vorbei sind, stellt die andere noch einmal die gleiche Frage: „Was fehlt noch im aktuellen Prozess?“ Wieder ohne das bisher Gesagte zu kommentieren, zu hinterfragen oder zu bewerten – einfach nur fragen. Das hilft uns, unsere Gedanken zu vertiefen und manchmal, uns auf neues Gelände zu begeben, Dinge zuzulassen, die bisher noch nicht „erlaubt“ waren und so zu neuen Lösungen zu kommen.

Zehn höchst sinnvoll investierte Minuten. Erinnert mich an die „Generative Frage“ im Traumkreis.

Die Autoren in der managerSeminare (Der siebte Sinn) stellen diese Methode übrigens im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz vor. Die Idee: Künstliche Intelligenz wird uns in vielen Situationen schnell weiterhelfen, aber vermutlich nicht das leisten können, was menschliche Intuition und Erfahrung mitunter bewirken kann. Und diese zeigt sich vor allem im Miteinander – was wir nicht vernachlässigen sollten. Und egal, wie hilfreich in Zukunft künstliche Intelligenz auch sein wird – wir sollten „bewusst auch die Kraft authentischer Beziehungen suchen und nutzen – und die Kreativität, die darauf entstehen kann.“

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