3. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Große Sache Small Talk

PRAXIS: Manche denken, informelle Kommunikation, also der sogenannte Small Talk, sei überflüssig und ineffizient. Das ist so logisch wie die Forderung, auf Schlaf zu verzichten. Da ist man vordergründig betrachtet auch nicht produktiv. Wer das glaubt, könnte es mal ausprobieren mit dem Schlafentzug. Schnell wird man merken, das hält man keine zwei Tage durch. Die Schlafforschung hat das schon lange umfangreich erforscht. Und inzwischen wissen wir, den Mensch braucht den Schlaf notwendig.

Aber Small Talk? Auch in dieser Sache gibt es inzwischen tiefe Erkenntnisse und konkrete Umsetzungen (Fokussierte Ineffizienz). Das Thema Online-Besprechungen, das in Zeiten des Corona-Lockdowns plötzlich ganz oben auf der Tagesordnung stand, hat dazu beigetragen, sich mit den Risiken und Nebenwirkungen der Online-Kommunikation zu beschäftigen (Das Schlechteste aus beiden Welten).


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Nicht, dass die Botschaft schon überall angekommen wäre. Wie schön, dass die Autorinnen (Flurschnack ohne Flur) nun die Erkenntnisse noch einmal kurz und knapp und an Beispielen illustriert aufbereitet haben. „Der Mangel an informellem Austausch in virtuellen und hybriden Settings geht nicht nur zulasten des Gemeinschaftsgefühls. Problemlöseprozesse und Entscheidungen nehmen auch deutlich mehr Zeit in Anspruch.“ Die Tipps der Forscherinnen:

  1. Sorgen Sie für funktionierende technische Ausstattung und Kommunikationstools.
  2. Ermöglichen Sie technische Features, die einen informellen Austausch wie im persönlichen Gespräch im Büro leicht machen (Instant Meetings, Chats, Break-out-Rooms, Emoticons etc.).
  3. Geben Sie den Mitarbeitenden Zeit und einen sicheren Raum für ein umfassendes Ausprobieren der Features. Peer-to-Peer-Lernen ist besonders geeignet, technische Skills zu entwickeln.
  4. Führungskräfte sollten als Vorbilder vorangehen und eigene Wissenslücken nicht überspielen. So motiviert man auch die Mitarbeitenden.
  5. Entwickeln Sie neue Spielregeln und Umgangsweisen. Wie kann die offene oder geschlossene Bürotür als Signal für Ansprechbarkeit im Büro in den virtuellen Kontext übersetzt werden? Wann und wie ist zum Beispiel eine Kontaktaufnahme angemessen? Experimentieren Sie, machen Sie Erfahrungen und diskutieren Sie diese im Kreis der Mitarbeitenden.
  6. Sorgen Sie für angemessene informelle Events. Verdonnern Sie die Mitarbeitenden nicht, sondern laden Sie sie zur freiwilligen Teilnahme ein. Wenn die Anzahl der Teilnehmenden überschaubar ist und alle Kamera und Mikrofon einschalten, kann eine gute Atmosphäre entstehen.
  7. Statt gezwungenem Small Talk, starten Sie lieber Meetings ein paar Minuten früher als geplant, das gibt dem informellen Gespräch abseits der Agenda Raum.
  8. Es ist der Job von Führungskräften, den Bedarf an informellem Austausch regelmäßig zu reflektieren und ggf. Anpassungen vorzunehmen. Fragen Sie die Mitarbeitenden, wer, wobei und wie Austausch mit den Kollegen braucht. Holen Sie sich und geben Sie auch den Mitarbeitenden Feedback.
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