INSPIRATION: Ob man die jungen Führungskräfte nun Generation Y nennt oder einfach nur jung – sie führen anders. Sie achten viel mehr auf Ergebnisse und gleichzeitig auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Ein Widerspruch?
Eine Studie im Rahmen einer Dissertation hat ergeben, dass die junge Generation tatsächlich weniger Wert auf Hierarchie legt. Und gleichzeitig mehr Wert auf Ergebnisse. Was zunächst nach einem Widerspruch klingt, ist gar keiner. Irgendwie scheinen immer noch viele Teamorientierung mit Kuschelkurs zu verwechseln. Im Interview („Die Jungen werden ausgebremst“) erklären die Autoren der Studie, dass die Jungen ihre Aufgabe vor allem darin sehen, dem Team zum optimalen Ergebnis zu verhelfen. Irgendwie ein bisschen wie der Trainer am Spielfeldrand, der dafür sorgt, dass es den Spielern an nichts fehlt, um maximale Leistung zu erbringen.
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Sollten sie wirklich verstanden haben, dass Ergebnisse am ehesten mit Menschen zu erzielen sind, die den Sinn dessen, was sie tun, erkennen? Wäre ja schön. Weniger schön ist, dass die jungen Leute erfahren, wie starr noch die alten Hierarchien sind. „Die alten Gewohnheiten sitzen wahnsinnig fest in der DNA der Führungskräfte und Mitarbeiter, die im alten System groß geworden sind.“ Und wenn dann viele Unternehmen trotz der alten Strukturen immer noch mächtig Gewinne einfahren – warum sollte sich dann etwas bewegen? Also werden die Welten wohl noch eine Weile aufeinanderprallen …
Social Media
Noch ein interessanter Aspekt: Die jungen Führungskräfte nutzen die sozialen Medien deutlich stärker als die alten, auch die entsprechenden digitalen Kollaborationstools. Dadurch sind sie viel näher an den Mitarbeitern als ihre älteren Kollegen.
Wie das? Statt direkt miteinander zu reden, nur noch per Online-Medium und dann näher dran? Die Argumentation aber ist nachvollziehbar: Es ist viel leichter, mal eben eine kurze Textnachricht rauszuhauen, als ins Chefbüro zu gehen und eine Frage zu klären. Die Hemmschwelle, sich beim Vorgesetzten mal eben zu melden, ist geringer. Wenn dieser dann auch noch zügig antwortet und dazwischen kein Sekretariat mehr als Hürde sitzt, dann geht das deutlich einfacher mit der Kommunikation – und der Chef ist einer von vielen …
Was wir schon häufiger gelesen haben: Da Informationen heute viel schneller und einfacher verfügbar sind, klappt das mit dem Herrschaftswissen auch nicht mehr. Wie in der Geschichte, die ich kürzlich gehört habe: In einem Unternehmen haben die Auszubildenden im Azubi-Blog vom Wechsel auf einer Vorstandsposition berichtet, bevor der Vorstand die Mitteilung über die Kommunikationsabteilung verbreitet hat.
In solchen Zeiten könnte es tatsächlich sein, dass die Art der Kommunikation den Druck auf die „Altvorderen“ erhöht, „mit Transparenz und Geschwindigkeit umgehen zu lernen …“.