21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Leadership-Journey

KRITIK: Eine der typischen Befragungen: Was erwarten die viel umworbenen Talente der jungen Generation vom Arbeitgeber, hier speziell von den Führungskräften. Und welche Art der Führung versuchen letztere tatsächlich umzusetzen? Wenig überraschend: Es geht um Partizipation, team- und humanorientierte Führung. Und immer wieder um Charisma.

Bei der Studie wurden insgesamt 320 Menschen mit dem Fragebogen der GLOBE-Studie befragt (Zwischen Wunsch und Wirklichkeit). 30% der Befragten gehörten zur Generation Y und Z. Die sich in ihren Antworten übrigens nicht unterschieden, was nicht wirklich verwundert. Wohl aber gibt es eine Differenz zu den Antworten der befragten Führungskräfte. Diese versuchen vor allem, charismatisch zu führen. Gemeint ist, dass es ihnen vor allem um das Beherrschen von Prozessen geht, aber auch um Persönlichkeitsmerkmale wie Entscheidungsfreude und Leistungsorientierung. Also Macher und Manager …


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Den jungen Leuten hingegen kommt es wesentlich mehr auf „Führung auf Augenhöhe“ an, sie wünschen sich „antiautokratische, kollaborative, partizipative und teamintegrierende Führung.“ Da werden sie dann die eine oder andere unliebsame Überraschung erleben, wenn sie ihren ersten Job antreten.

Führung auf Augenhöhe

Stellt sich die Frage, wie man Führungskräfte dazu bringt, moderner und zukunftsorientierter zu agieren. Da kommt eine „Studie“ von Willis Towers Watson im gleichen Heft gerade recht (Inspirieren statt trainieren). Man hat Mitarbeiterbefragungen aus 500 Unternehmen mit fast 10 Millionen Teilnehmern analysiert und dann das gemacht, was klassischerweise die Unternehmensberatungen so machen: Mittelwertsvergleiche angestellt. Was unterscheidet Unternehmen, die wirtschaftlich erfolgreich sind als auch von den Mitarbeitern besonders positiv eingeschätzt werden, vom Rest?

Die Antworten: Sie bieten eine besondere „Employee Experience“, und diese ist gekennzeichnet durch Inspiration, Veränderung, Entwicklung und Vertrauen. Einfache Schlussfolgerung: Führungskräfte müssen sich so verhalten, dass die Mitarbeiter diese vier Merkmale in ihrem Umfeld spüren. Wie machen sie das? Durch mehr Empathie und die richtige Haltung.

Und jetzt kommt’s: So etwas lernt man nicht in den klassischen Seminaren. Mehr noch: Das alte Verständnis von Lernen durch ständiges Wiederholen hat ausgedient. Also vergessen Sie Training und Üben – Sie müssen die Führungskräfte bei ihren Emotionen packen! Nur dann werden die wichtigen Botenstoffe im Hirn ausgeschüttet. Für die Praxis heißt das: Sie brauchen „eine echte Leadership Journey, die unter die Haut geht.“ Das geht nur in der Gemeinschaft. Da haben die Berater auch tolle Ideen.

 Leadership-Journey

  • Leadership-Forum in Form eines Hackathons. Analog zu Software-Entwicklern, die in einer Art Programmier-Marathon über viele Stunden gemeinsamer Anstrengungen neuer Produkte entwerfen, finden hier Führungskräfte Lösungen für bestimmte Führungsprobleme.
  • Inspiration-Lab: Hier sammeln Führungskräfte im Vorfeld eigene Frage- und Problemstellungen und schlagen sie vor, anschließend werden für die Top-Themen gemeinsam Lösungen erarbeitet.
  • Digital Hub: Gemeint ist eine digitale Plattform, über die sich Führungskräfte z.B. per App austauschen und sich gegenseitig anregen und Fragen beantworten.

Eine solche „Leadership-Journey“ wird unter Einbindung der Führungskräfte entwickelt und mit Sicherheit von Beratern unterstützt. Ob die Führungskräfte dabei mitspielen? Zweifel seien erlaubt. Es ist sicher etwas anderes, in einem Hackathon in verschiedenen Teams Softwarelösungen zu entwickeln und diese dann am Schluss stolz zu präsentieren als über seine Führungsprobleme zu diskutieren. Nicht zufällig ist es ja zum Beispiel alles andere als einfach, kollegiale Beratung als Angebot für Führungskräfte im Unternehmen zu etablieren. Das klingt halt nicht so schick wie „Inspiration Lab“ …

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