27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Mein Haus

PRAXIS: Diese kleine Übung kann zur Auflockerung nach einer Pause eingesetzt werden, aber auch gut zur Einleitung zu Themen wie Führung und Kommunikation. Der Pfiff: Hier zeichnen zwei Teilnehmer gemeinsam mit einem Stift vorgegebene Motive, ohne dabei miteinander sprechen zu dürfen.

Der Vorbereitungsaufwand ist gering. Man benötigt eine Reihe von Stiften (dicke Buntstifte, weiche Bleistifte, Ölpastellkreiden) und DIN-A4-Blätter. Das reine Zeichnen dauert ca. 10 Minuten, die anschließende Auswertung je nach Zielsetzung.


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Das Vorgehen

Jeweils zwei Teilnehmer setzen sich nebeneinander vor das Blatt, dann folgt die Anleitung. Die Paare sollen ein Bild zeichnen, wobei sie gemeinsam einen Stift halten. Während des Zeichnens dürfen sie nicht miteinander sprechen, auch keine nonverbalen Signale austauschen. Am Flipchart stehen vier Begriffe, die von jedem Paar gezeichnet werden sollen: Haus, Fortbewegungsmittel, Landschaft und Wetter. Die Paare sollen diese vier Motive auch in dieser Reihenfolge zeichnen, also zuerst ein Haus, dann das Fortbewegungsmittel usw.

Die Idee dabei: Das Haus fällt am leichtesten, weil wir vermutlich alle ähnliche Vorstellungen von einem Gebäude, sozusagen einen Standard, im Kopf haben.

Anschließend wird es schon schwieriger. Ein Fortbewegungsmittel kann vieles sein: Vom Auto über Motorrad und Fahrrad zum Pferd oder Bus. Da könnte es schon helfen, wenn man etwas über den Partner weiß, hier spielt auch so etwas wie Status eine Rolle.

Das dritte Motiv, die Landschaft, erfordert, eine gemeinsame Perspektive zu entwickeln: Was steht im Vordergrund, was weiter hinten? Wie werden die bereits gemalten Elemente integriert? Und schließlich folgt das Wetter, hier spielt die Stimmung eine Rolle.

Erfahrungen

In der Regel organisieren sich die Paare rasch selbst, wobei der Hinweis, dass dabei keine Kunstwerke entstehen müssen und es nicht um Perfektion geht, etwas hilft, die Ansprüche nicht zu hoch werden zu lassen.

Nach der Zeichenphase folgt die Reflexionsphase. Hier tauschen sich zuerst die Partner über das Erlebte aus, dabei helfen Fragen wie: Wie verlief der Start? Wie habe ich mich gefühlt? Wie fühlte es sich an, zu führen und geführt zu werden? Und wie sind wir mit Widerstand umgegangen? Sind wir aufeinander eingegangen?

Die Ergebnisse der Reflexion in den Kleingruppen werden danach mit allen ausgetauscht. Je nach Fragestellung könnte es darum gehen: Was hat das mit Führung zu tun? Was hat das mit Kommunikation zu tun? Was hat das mit Empathie zu tun?

Transfer

Eine interessante Transferfrage für den letzten Teil könnte lauten: „Hätte ich das, was ich bei dieser Übung erlebt habe, schon vorher gekannt, hätte ich in damals anders gehandelt …“ Jeder Teilnehmer überlegt sich eine schwierige Situation aus der Vergangenheit und was in dieser anders gelaufen wäre, hätte er das bereits erfahren, was er bei dieser Übung erlebt hat. Dabei werden nicht alle vorgestellt, sondern nur eine kleine Auswahl zur Anschauung.

Die Bilder können zur Erinnerung kopiert oder fotografiert werden und als Anker für zukünftige Situationen verwendet werden.

(nach: Barbara Helmschrott-Betz / Silke Hoffmann – Zwei an einem Stift. Training aktuell, 05/2013, S. 25-27)

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