INSPIRATION: So viel ist mal klar – eine KI wie ChatGPT kennt die Bedeutung der Begriffe, die sie verwendet, nicht. Also kann sie mich auch nicht verstehen, wenn ich mich mit einem Problem an sie wende. Und umgekehrt verstehe ich nicht, wie sie zu ihren Antworten kommt. Irgendein Algorithmus bastelt etwas zusammen und spuckt es aus.
Nun die Provokation: Kann mich ein Coach wirklich verstehen? Er hört meine Worte, meine Sätze, konstruiert daraus einen Sinn, greift auf seine Theorien, Konzepte und Erfahrungen zurück und präsentiert mir eine Antwort, eine weitere Frage, eine Empfehlung. Wie er dazu kommt, kann ich in der Regel auch nicht nachvollziehen. Ich kann mich mit verschiedenen Modellen beschäftigen, suche mir das aus, das mir zusagt und dann den passenden Coach. Und hoffe, dass er mir hilft, mich weiter zu entwickeln.
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logic systems versteht sich als IT-Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung betriebswirtschaftlicher Softwarelösungen. Seit 1993 ist die Entwicklung von PC-gestützten Unternehmensplanspielen eine der Kernkompetenzen des Unternehmens. Zur Webseite...
Interessante Erkenntnis, die ich teile: Wann kommt man als Klient aus einer Sitzung und hat die Einsicht „Ah, das ist es. Jetzt weiß ich, wie das geht und setze das jetzt um!“ Eher selten, oder? Stattdessen kommt man heraus und fühlt sich wie eine „frisch geschüttelte Schneekugel“ (Ich habe dich nicht ganz verstanden). Der Coach leistet genau das: Er sorgt für Verwirrung, bringt mich zum Nachdenken, hilft mir beim Neu-Sortieren, Einordnen, erzeugt Irritation und manchmal Aha-Erlebnisse. Und all das bringt mich weiter.
Was kann KI?
Kann all das nicht auch eine KI? Als Skeptiker bin ich nach wie vor sehr vorsichtig. Aber auch neugierig. Also warum nicht mal ChatGPT oder Claude instruieren nach dem Motto: „Du bist mein Coach. Orientiere dich an der lösungsorientierten Beratung und hilf mir, meine Lösungen selbst zu entwickeln. Verzichte auf Ratschläge, erlaube dir höchstens hin und wieder einen kleinen Stupser. Lass mir Zeit, frage mich nach meinem Anliegen und beendet das Gespräch mit kleinen Aufgaben zum Denken oder Machen.“ (nach Mathias Maul: Ich habe dich nicht ganz verstanden).
Schon mal ausprobiert? Ich schon, heute, ganz frisch. Und siehe da: Das Ergebnis war mein Entschluss, genau den ersten Schritt zu tun, den mir mein KI-Coach empfohlen hat. Mehr noch: Er hat mir gleich den passenden Gesprächseinstieg formuliert. Darum hatte ich gar nicht gebeten … (Kleiner Spaß: Im Anschluss habe ich mir den Traum der letzten Nacht deuten lassen. Hat was von Horoskop, aber witzig ist es allemal …)