11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Mutproben

INSPIRATION: Keine Frage – manchmal riskieren wir  zu viel und manchmal zu wenig, beides ist nicht klug. Und nachher ist man immer schlauer als vorher. Wer sich darüber ärgert, der kann kluges Risikoverhalten üben. Beziehungsweise daran arbeiten.

Da ist zum einen unsere verstellte Wahrnehmung oder besser: Unsere Unfähigkeit, mit Wahrscheinlichkeiten umzugehen. Ein schönes Beispiel findet sich in einem Beitrag der managerSeminare (Klüger riskieren). Wenn Ihre Wetter-App 60% Regenwahrscheinlichkeit ankündigt – was bedeutet das? Auflösung folgt später. Soll heißen: Wir können mit solchen Angaben meist wenig anfangen. Wäre aber gut, wenn wir wüssten, was der andere meint, wenn er verkündet, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Produkt ein Flop wird, liegt nur bei 15%.


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Verzerrt ist unser Blick auch auf extrem geringe Wahrscheinlichkeiten. Das Risiko, von einem Terroranschlag betroffen zu sein, wird viel höher eingeschätzt als es ist – ebenso die Chance, im Lotto zu gewinnen. Warum? Weil wir immer wieder unwahrscheinliche Dinge erleben, also warum sollten uns nicht auch andere unwahrscheinliche Sachen passieren? Der Denkfehler: Es gibt Millionen von unwahrscheinlichen Ereignissen, die werfen wir alle in einen Topf. Dass genau das eintritt, mit dem wir uns gerade beschäftigen, ist aber extrem unwahrscheinlich. Alles klar?

Also: Bevor Sie aus Furcht vor einem unwahrscheinlichen Ereignis und voller Hoffnung auf ein solches eine Entscheidung treffen, lieber mal genauer hinschauen, wie wahrscheinlich es wirklich ist.

Desweiteren haben Menschen per se eine unterschiedliche Risikoneigung. Wer von sich weiß, dass er mal gerne etwas riskiert, der sollte sich eine wichtige Frage stellen: „Was spricht gengen die Richtigkeit meiner Annahme?“ Und dazu vielleicht auch mal den einen oder anderen Experten fragen. Die Antworten könnten ihn nachdenklich machen. Ein guter Tipp für Manager, vor allem die weiter oben.

Apropos oben: In einem Experiment hat man festgestellt, dass Menschen, die in oberen Stockwerken arbeiten, höhere Risiken eingehen als diejenigen, die weiter unten ihr Büro haben. Und das hing nicht mit ihrer Position zusammen. Noch witziger: Probanden, die mit einem Aufzug nach oben fahren, wetteten riskanter als jene, die abwärts fuhren. Seltsam? Soll etwas mit dem (unbewussten) Gefühl von Macht zu tun haben – was zum Tipp mit der Frage nach Gegenargumenten und dem Einbinden von Experten führt. Der vor allem für Menschen gilt, die sich mächtig fühlen bzw. in solchen Positionen sich befinden.

Und was ist mit den Mutlosen? Die bei einem auftauchenden Risiko immer die vermeintlich sichere Alternative wählen? Hier gibt es auch eine gute Frage, nämlich nicht nur auf das zu blicken, was man verlieren kann, sondern sich zu fragen, was man gewinnen kann. Wenn das noch nicht viel hilft, hier noch ein Tipp: Machen Sie sich eine Liste mit 20 Dingen, die Ihnen Mut abverlangen. Und dann beginnen Sie mit dem Punkt, der am wenigsten Angst auslöst und arbeiten sich nach oben. Soll irgendann sogar richtig reizvoll sein. Ausprobieren!

Ach ja: Was bedeutet 60% Regenwahrscheinlichkeit? In 60% der vergleichbaren Wettersituationen tritt tatsächlich Regen auf. Wussten Sie es?

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