21. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Nicht einfach abhaken

PRAXIS: Den Spruch kennen wir: Hinfallen ist nicht schlimm, liegenbleiben schon. Man sollte also nach einem Scheitern wieder auf die Beine kommen. Die Frage ist nur: Wie? Abhaken und weitermachen wie bisher ist keine gute Idee, meint ein Autor im Harvard Business Manager (Welche Art von Verlierer wollen Sie sein?). Man sollte die Niederlage erst einmal annehmen, sie vor sich und anderen zugeben. Eine „Abkehr vom allwissenden Macho-Manager“. Und sich dann überlegen, welche Art von Verlierer man sein möchte. Klingt abstrakt.

4 empfohlene „Strategien“

  1. Den Wettbewerb wechseln. Statt auf dem gleichen „Spielfeld“ erneut anzutreten, mal schauen, ob man mit den aus der Niederlage gewonnenen Erkenntnissen auf einem anderen Feld erfolgreicher sein kann. Ein Beispiel aus der US-Politik soll das belegen, nach dem eine Kandidatin für einen Gouverneursposten nach ihrer Niederlage anderen Kandidaten half und dazu beitrug, dass der Staat bei den nächsten Wahlen an die Demokraten ging. Joe Biden hat es allerdings auf dem gleichen Spielfeld erneut versucht und war erfolgreich. Geht also auch.
  2. Spielen, um zu spielen. Gemeint ist: Wer ein „endliches Spiel spielt“, also eines, das mit dem Sieg einer Partei endet, der muss mit dem Risiko der Niederlage rechnen. Spielt man aber ein „unendliches Spiel“ (Kampf gegen den Krebs, … gegen den Klimawandel), dann mag man zwar Rückschläge erleiden, aber verliert nicht endgültig.
  3. Im eigenen Tempo scheitern. Ein interessanter Punkt: So manches Scheitern zieht sich quälend lange hin. Hier sollte man seine Emotionen nicht verdrängen, nicht so tun, als sei alles in Ordnung, sondern den eigenen Sorgen und der Trauer Ausdruck verleihen. Scheitern braucht Zeit, um verarbeitet zu werden, um dann die nächsten Schritte zu gehen.
  4. Aufgeben, statt unbedingt gewinnen zu wollen. Das mag so mancher nicht gerne hören, klingt aber mehr als vernünftig. Wenn die „Niederlage“ droht, sollte man sich fragen, ob man nur noch weitermacht, weil man unbedingt gewinnen will. In diesem Fall ist Aufgeben die bessere Alternative. Oder anders ausgedrückt: Irgendwann wird der Preis für dieses unbedingte Weitermachen einfach zu hoch. Das trifft auch zu für den Fall, dass man erkennt, wenn sich die Ereignisse der eigenen Kontrolle entziehen.

Die vier Reaktionen auf drohendes Scheitern könnten als kleine Checkliste dienen, wenn die Frage im Raum steht, ob man am „Spiel“ oder am Ziel festhalten soll. Oder ob es Alternativen gibt.

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