20. Mai 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Produktschulung

INSPIRATION: Setzen Sie in Ihrem Unternehmen Persönlichkeitstests ein? Sei es zur Personalauswahl oder – entwicklung: Wer sind die Anwender? Oder besser: Welche Qualifikation haben diese: Lediglich ein Zertifikat des kommerziellen Anbieters? Das ist dann vermutlich fahrlässig.

Martin Kersting erklärt im Personalmagazin, warum eine solche Lizenz kein Ausweis für Professionalität ist. Wer psychologische Testverfahren verwendet und andere Menschen damit „vermisst“, sollte Kompetenzen in zwei Bereichen mitbringen: Zum einen Kenntnisse in Testdiagnostik, zum anderen im Bereich Persönlichkeitspsychologie. Für die Eignungsdiagnostik hat die DIN 33430 recht klar beschrieben, was darunter zu verstehen ist – man sollte zum Beispiel sich in Sachen statistische Grundlagen und Testtheorie auskennen, um überhaupt beurteilen zu können, was ein Test zu leisten in der Lage ist. In Sachen Persönlichkeitspsychologie fehlt eine Einigung über Qualifikationselemente bisher. Bei Psychologen sollte man davon ausgehen, dass sie über diese verfügen, aber wirklich definiert sind sie nicht. Sollte aber nicht so schwierig sein, meint der Autor.


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Was bedeutet das für den Einsatz von Tests? Kersting hat sich sieben kommerziell angebotene Verfahren vorgeknöpft und geprüft, wer diese einsetzen darf. Bei allen gibt es entsprechend teure Schulungen von wenigen Tagen. Allerdings machen die Anbieter die oben genannten Qualifikationsmerkmale nicht zur Voraussetzung, und es ist völlig klar, dass diese Kenntnisse nicht in den wenigen Tagen vermittelt werden können.

Woraus folgt, dass die sogenannten Zertifizierungen nichts anderes als Produktschulungen sind. Das Zertifikat ist somit lediglich eine Teilnahmebescheinigung des durchführenden Anbieters – der Begriff suggeriert jedoch , dass eine unabhängige Institution dahinter steckt.

Der Autor hat nichts gegen Produktschulungen und begründet das auch einleuchtend: Wenn ein Mediziner ein neues Gerät anschafft, dann sollte er darin unterwiesen werden, wie man es korrekt benutzt. Und als Patient vertraue ich darauf, dass er sich auskennt – aber weil er Mediziner ist und nicht, weil er an einer Produktschulung teilgenommen hat. Ich würde wohl kaum von jemandem eine Ultraschalluntersuchung an mir vornehmen lassen, wenn er keine medizinischen Kenntnisse hat. Wieso darf dann jemand mit einer Schulung für einen Persönlichkeitstest diesen anwenden und interpretieren? Berechtigte Frage…

Der Originalbeitrag enthält auch eine Übersicht über die sieben „untersuchten“ Verfahren.

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