27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Weibliche Führungspraktiken

INSPIRATION: Der Frauenanteil in den Vorständen der DAX-Unternehmen beträgt in Deutschland lediglich 14,7% – da lässt aufhorchen, wenn das wertvollste Unternehmen eine Frau zur Vorstandssprecherin erklärt. Bei SAP gibt es eine Doppelspitze, was an sich schon etwas Besonderes ist. Und eine der Spitzen propagiert weibliche Führungspraktiken. Welche das sind?

Ein selbstbewusstes, aber gleichzeitg bescheidenes Auftreten. Jennifer Morgan erklärt, dass ihr Selbstbewusstsein daher rührt, dass sie genau weiß, wie viel sie nicht weiß (Auf Empfang). Die Fähigkeit dahinter ist die zur Selbstreflexion. In der Tat, das stünde vielen Vertretern an der Spitze großer Organisationen gut zu Gesicht, ist aber im Moment nicht sonderlich gefragt. Es scheint, als suchten die Menschen seit einiger Zeit wieder nach Helden, die so tun, als wüssten sie, wo es lang geht.


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Heldin werden?

Genau das aber weiß ja in der Tat niemand. Bei SAP könnte eine solche Haltung sehr nützlich sein, wenn man sich nicht allzu sicher ist, dass die Kunden bei der Stange bleiben – egal, wie viel Geld sie einmal in die Hand genommen haben, um eine Standardsorftware zu installieren. Auch wenn sie am Tropf des Konzerns zu hängen scheinen – „in der Welt von heute entscheiden sich viele unserer Kunden täglich neu.“

Weitere Eigenschaften der Vorstandssprecherin: Sich verletzlich zeigen können, den Austausch mit anderen suchen, über eigene Fehler und Grenzen sprechen – eben zugeben, dass man nicht alles weiß. Und sich auch mal lösen von gängigen Vorstellungen – zum Beispiel derjenigen, dass sie als Mutter ihre Kinder von der Schule abholen sollte und nicht der Vater. Oder dass Frauen ständig ihre Garderobe wechseln müssen, während Männer immer wieder im gleichen Anzug ins Büro kommen. Keine große Gesten, eher kleine „Verstöße“ gegen die Erwartungen an erfolgreiche Frauen.

Tipps für andere Führungskräfte, ob männlich oder weiblich, lassen sich dem Artikel auch entnehmen: Sich immer wieder konsequent die Frage stellen, warum es die Firma überhaupt gibt. Nur wenige Manager würden sich nach ihrer Erfahrung das fragen. Und sich immer wieder ganz bewusst zurückzuziehen, Stille aushalten. Nur so sei es möglich, wesentliche Dinge zu erkennen und sich nicht im Alltäglichen zu verlieren.

Noch ein schöner Satz, der von ihrem Vater stammt: „Papiere können warten, Menschen aber nicht.“ Klingt alles sehr sympathisch und erfolgversprechend. Da wäre zu hoffen, dass diese Art des Führungsverständnisses nicht nur Schule macht, sondern auch den Ansprüchen des Marktes standhält. Wie andere Beispiele zeigen, haben einige Top-Managerinnen, von den Medien gefeiert, schnell in der Welt der alten Männer das Handtuch geworfen.

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