PRAXIS: Mal angenommen, Sie möchten mit einem Team eine Vision von der Zukunft entwickeln. Also nicht nur eine Produktvision, sondern auch eine von der Art, wie man zusammenarbeiten möchte, worüber man sich freuen möchte, wie man miteinander umgehen möchte usw. Dann hilft diese Übung, auf die positiven Aspekte zu fokussieren. Oder den Mitgliedern, sich ihrer Stärken bewusst zu werden und damit das Vertrauen zu fassen, diese Zukunftsvorstellung auch erreichen zu können.
Sie ist geeignet vor allem für Teams, bei denen sich die Mitglieder noch nicht gut kennen, z.B. bei neu zusammengestellten Projektteams. Der Moderator fordert alle dazu auf, wohlwollende Hypothesen zu äußern, welche Fähigkeiten und Stärken die Teilnehmer wohl haben könnten. Er fragt, wer anfangen möchte, zuerst sich die positiven Hypothesen über sich anzuhören. Dann darf jeder drauflos spekulieren, was der Kollege / die Kollegin wohl an besonderen Stärken haben könnte. Sollte dabei ein Satz negativ klingen, fragt der Moderator nach, wobei die genannte Eigenschaft der Gruppe wohl helfen könnte, erfolgreich zu sein.
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Wenn alle ihre Vermutungen geäußert haben, wird die Person gebeten, eine Rückmeldung zu geben, welche der genannten Stärken sie sich auch selbst zuschreiben würde bzw. worüber sie sich gefreut hat. Dann ist das nächste Teammitglied an der Reihe.
Wenn sich die Mitglieder des Teams schon besser kennen, bietet sich ein anderer Einstieg an. Dann werden die Teilnehmer gebeten zu erzählen, welche positiven Erinnerungen sie aus früheren Projekten haben. Also zum Beispiel: „Erzähl über einen besonderen Moment in einem anderen Projekt, etwas, wenn es auch hier passieren würde, dich besonders freuen würde. Oder ein Erlebnis aus einem Projekt, für das du besonders dankbar bist.“
(Nach: Veronika Kotrba / Ralph Miarka – Agile Teams lösungsfokussiert coachen. S. 128-129)