9. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

X für ein U

INSPIRATION: Die Visualisierung von Ergebnissen im Business mithilfe von Ampelfarben ist geläufig, aber suboptimal. Denn das Auge tut sich aus physiologischen Gründen mit Rot und Grün deutlich schwerer als mit Rot und Blau. Das liegt daran, dass die Farbrezeptoren für Grün und Rot im Auge eng beisammen liegen. Die Unterscheidung ist daher anstrengend für uns Menschen (nicht nur für Farbenblinde). Auch die Farbe Gelb ist schwierig fürs Gehirn. Im Alltag haben wir uns an solche Ampel-Visualisierungen gewöhnt. Weil es alle machen.

Doch es ginge besser. Der Business-Intelligence-Software-Unternehmer Nicolas Bissantz (Das Auge entscheidet mit) schlägt eine einfachere Methodik vor: „Blau für alles, was gut für das Ergebnis ist, Rot für das Gegenteil.“ Diese Grundfarben lassen sich dann durch Farbintensitäten abstufen. Denn, so argumentiert der Autor, das Gehirn liebt sparsame Heuristiken, die es schnell entscheiden lassen. Und mit Ampel-Visualisierungen würde schlicht viel Unsinn getrieben und gerne auch manipuliert: „Wenn ich ein Diagramm lesen muss, halte ich immer Lineal und Taschenrechner bereit, um zunächst die Proportionalität von Säulen und Balken zu überprüfen. Außerdem messe ich die Achsenausschnitte von zusammengehörigen Diagrammen.“


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Usability

Durch lineare Skalierungen entstünden leicht „optische Täuschungen“, weil diejenigen, die solche Diagramme produzieren, zu wenig über wahrnehmungspsychologische Effekte wüssten. Und aufwändiges Dechiffrieren von Abbildungslegenden lähme das Denken ebenfalls. So entstünden suboptimale Berichte und Display-Ausgaben, weil das Thema Usability nicht beherrscht würde. In der Werbepsychologie wird die Blickverlaufsverfolgung schon lange praktiziert und für die Anzeigen- oder Spotproduktion genutzt. Diese Kompetenz bräuchte es auch für die Produktion von Geschäftsberichten. Es gelte, die Leserschaft aktiv und in guter Priorisierung durch einen Bericht zu führen. Am besten mit guten Animationen.

Softwaregestützte Arbeit betrachtet der Autor, und das ist in Zeiten zunehmender Digitalisierung bemerkenswert, prinzipiell als stressend. Daher sollten Programme gut bedienbar und verstehbar sein. Solche Programme sollten aber das Denken nicht überflüssig machen. Eine solche Vorstellung betrachtet er im Zuge von KI-Nutzung als höchst gefährlich und warnt vor einem naiven Einsatz: „Von dem, was menschliche Intelligenz vermag, ist das aber so weit entfernt, dass der Begriff schlicht und ergreifend falsch ist.“

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