23. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Zentraler „Pain Point“

PRAXIS: Ein Projektmanagement-Experte dürfte so manches in seinem Leben erlebt haben und kann daher gut beurteilen, auf was es auch in agilen Projekten ankommt. Seine Kernaussage, hier aufgeteilt in zehn Thesen: Führung und Kommunikation sind der zentrale „Pain Point“ (Auch in agilen Projekten gibt es viele Führungsfehler). Hier die Thesen inklusive seiner Hinweise zur Optimierung:

10 Thesen

  1. Botschaften verstehen: Hartnäckig hält sich das Modell der Kommunikation vom Sender zum Empfänger, bei dem „nur“ die richtige Botschaft entschlüsselt werden muss. Tatsächlich aber geht es nicht um das Finden der fixen Bedeutung, sondern um das gemeinsame Erarbeiten dessen, worum des dem anderen geht.
  2. Transparenz I: Information und Kommunikation ist nicht das Gleiche. Wichtig ist, „einen Prozess zur gemeinsamen Auswahl und Bewertung von Informationen zu organisieren“.
  3. Transparenz II: Alle Informationen allen zur Verfügung zu stellen, ist noch nicht optimale Transparenz. Und auch unrealistisch, es führt zum „Overload“. Also: Hier gilt es, die richtige Balance zu finden.
  4. Begriffsklärung: Hierfür nimmt man sich in der Regel viel zu wenig Zeit. Man geht davon aus, dass alle das gleiche Verständnis von Begriffen,  Vorgehensweisen und Konzepten haben. Dem ist aber nicht so. In Kick-offs und mit der Hilfe von agilen Coachs oder Mediatoren kann hier für Abhilfe gesorgt werden.
  5. Emotionen: Nach wie vor wird Sachlichkeit als die Basis guter Kommunikation hochgehalten. Auch wenn allen bewusst ist, dass Emotionen auch Fakten sind, wissen viele nicht, wie sie diese in die Kommunikation einbinden sollen. Das kann geübt werden.
  6. Training: Viele Projektmanager haben „ein viel zu geringes Spektrum an Verhaltensalternativen“ zur Verfügung. Gerade in Sachen Moderation gibt es hier großen Nachholbedarf.
  7. Führungskompetenz und -bereitschaft: Fachleute fühlen sich mit Beziehungsangelegenheiten oft überfordert. Aber die Gestaltung von Beziehungen ist das zentrale Element auch in agilen Projekten. Hier würde ein „systemisches Verständnis vom Zusammenspiel von Menschen“ helfen sowie die Kenntnisse der individuellen Stärken und Schwächen.
  8. Rahmen: Jedem dürfte klar sein, dass der Erfolg eines Projektes auch von den Rahmenbedingungen abhängt. Diese sollten regelmäßig gecheckt und hinterfragt werden, um die Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen.
  9. Selbstorganisation: Davon reden alle, aber ist auch allen klar, was sie darunter verstehen? Wie die jeweiligen Rollen definiert sind? Wie weit die Verantwortung tatsächlich reicht? Hier könnte ein Reifegradmodell sinnvolle Anhaltspunkte bieten.
  10. Konkurrenz: Es gibt immer Konkurrenz, da kann man noch so viel von Teamarbeit träumen. Diese zu thematisieren und Kooperation zu fördern ist eine weitere Herausforderung.

Ganz anschauliche und hilfreiche kleine Checkliste für (agile) Projektmanager mit dem Schwerpunkt „Kommunikation“, die gar nicht unterschätzt werden kann.


Anzeige:

Die Arbeitswelt braucht agile Coachs, um Selbstorganisation, Innovation und neues Rollenverständnis zu implementieren. Die Neuerscheinung „Agiler Coach: Skills und Tools“ liefert für jeden agilen Coach eine beeindruckende Bandbreite an Grundlagen, Methoden und Werkzeugen für die Team- und Mitarbeiterentwicklung im agilen Arbeitsalltag. Zum Buch...


Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert