von PRAXIS: Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen, keine neuen Lösungsansätze auftun, das Problem aber weiter drängt, dann könnte ein Perspektivenwechsel helfen, mit dem der Gedankenkreislauf unterbrochen wird.
Dazu eine kleine Übung, die sowohl im Coaching als auch in der Gruppe zum Einsatz kommen kann. Was es dazu braucht, ist ein Zitatebuch. Oder ein Webseite mit einer Zitatesammlung. Der Coachee oder ein Teammitglied wird gebeten, sich auf einer Seite spontan ein Zitat herauszusuchen, das ihn besonders anspricht.
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Sobald er / sie sich entschieden hat, lautet die Frage: „Wie kann dieses Zitat helfen, den Blick auf die Situation oder das Problem zu verändern?“
Martin Wehrle belegt die Wirkung der kleinen Anleitung mit einem eindrucksvollen Beispiel. Ein Manager nahm seine Abteilung als einzige Baustelle wahr und wusste nicht, wo er anfange soll. Wie er es auch drehte und wendete, jeder Lösungsansatz stellte ihn vor neue Probleme.
Das Zitat, das er wählte, stammt von Helen Keller: „Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte, bis ich einen traf, der keine Füße hatte.“ Dem Manager fiel daraufhin ein, dass in einer Nachbarabteilung in kürzester Zeit drei wichtige Mitarbeiter gekündigt hatten. Da erschienen ihm seine Probleme schon weniger gravierend. Und als der Coach nachhakte: „Angenommen, die Kollegin würde morgen Ihren Job bekommen – was würde sie dann vorfinden und als besser als vorher empfinden?“, da fielen dem Manager einige positive Aspekte in seiner Abteilung ein.
So half ihm das Zitat, seine Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, was letztlich auch zu neuen Lösungsansätzen führte.
Tipp: Halten Sie als Moderator oder Coach einfach ein kleine Sammlung von Zitaten bereit. Man kann nie wissen …
(Nach: Martin Wehrle – Lösungen herbeizitieren. managerSeminare, 02/2025, S. 47)
