25. Juni 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Achtsamer Teamprozess

PRAXIS: Dass Menschen am Arbeitsplatz oder gar ganze Teams überfordert bzw. über die Maßen gestresst sind, soll immer häufiger vorkommen. Dass man ihnen in dieser Situation mit Achtsamkeitstrainings beisteht, kann man kritisieren und darauf verweisen, lieber die Anforderungen an das Leistungsvermögen anzupassen. Vielleicht aber kann man das eine tun, ohne das andere zu lassen.

Hier ein Beispiel für den Aufbau eines Team-Coachings in Sachen Achtsamkeit, das je nach Situation angepasst werden kann. Es beginnt mit einem „Mindful Check-in“, soll heißen: Jeder Teilnehmende stellt sich anhand des Drei-Welten-Modells nach Bernd Schmid vor. Das basiert auf der Erkenntnis, dass wir nie ausschließlich aus einer Lebenswelt wahrnehmen, denken und handeln, sondern neben der Professionswelt und der Organisationwelt immer auch die Privatwelt einen Einfluss nimmt. Deshalb beginnt der Coach mit der Selbstvorstellung und sagt etwas über sich selbst aus der Perspektive aller drei Welten.


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Anschließend stellen sich die Mitglieder gegenseitig nach diesem Schema vor, z.B. in Kleingruppen (abhängig von der Größe der Gruppe). Damit ist die Basis gelegt für einen vertrauensvollen weiteren Umgang – wer sich selbst öffnet, erzeugt Offenheit auch bei anderen.

Danach findet ein Mini-World-Café statt. An Stehtischen, auf deren Tischdecken verschiedene Fragen formuliert sind, tauschen sich die Teilnehmer in wechselnder Zusammensetzung aus. Die Fragen können lauten:

  • Was sind meine Energiefresser?
  • Was gilt es zu entrümpeln, loszulassen, damit Platz für Neues entsteht?
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn ich bereits entrümpelt hätte?
  • Wo kann ich mit dem Entrümpeln beginnen?
  • Was sind meine Energiequellen?
  • Wer bzw. was sind meine Anker?

Im zweiten Teil des Workshops geht es darum, „Regeln für eine achtsame Meetingkultur zu erarbeiten.“ Hier einige Beispiele:

  • Konsequent sein: Ich nehme an einem Meeting nur teil, wenn es für mich wichtig ist.
  • Wir reduzieren die Dauer von Meetings, sie dauern per se nicht 60, sondern 50 Minuten.
  • Wir starten unsere Meetings mit einem achtsamen Check-in.
  • Wir beenden ein Meeting pünktlich – was bis dahin nicht geklärt ist, kommt auf die Tagesordnung des nächsten Meetings.

Der Workshop endet mit einem „Mindful-Check-out“. Soll heißen: Jeder nennt ein oder zwei Dinge, die er aus dem bisher Erfahrenen in seinen Alltag integrieren möchte – alle anderen Dinge, die auch interessant sind, lässt man wieder los, und zwar ganz bewusst, auch wenn das schwer fällt. Die Erfahrung zeigt, dass die Umsetzung umso unwahrscheinlicher wird, je mehr man sich vornimmt.

(nach Tanja Eggers – Achtsamkeit im Business-Coaching. S. 29-31)

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