INSPIRATION: Das ist fast Allgemeinwissen: Der moderne Mensch wird ständig abgelenkt. Kaum schafft er es, sich überhaupt mal über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Einer, der glaubt zu wissen, wie es trotzdem geht, hat seine Geheimnisse in der Wirtschaftswoche veröffentlicht (Mangelt es Ihnen auch an Konzentration?).
Der Text ist ein Auszug aus dem Buch „Hyperfocus“ und sagt im Grunde nichts anderes, als dass wir uns auf eine Sache konzentrieren sollen. Na sowas, denke ich, wäre ich gar nicht drauf gekommen. Und bin erst einmal verwirrt. Am Anfang schreibt der Autor, dass die produktivsten Phasen diejenigen sind, in denen er seine Gedanken schweifen lässt und seine Aufmerksamkeit auf nichts Spezifisches richtet.
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Anschließend geht es vor allem darum, wie man es schaffst, seine Gedanken eben auf genau eine Sache zu fokussieren. Dazu muss man zuerst einmal ein Vorhaben formulieren. Oder besser gleich drei pro Tag. Die Idee dahinter ist simpel: Wenn wir eine To-do-Liste führen und sie mit vielen Details vollstopfen, dann springen wir vermutlich ständig hin und her, haben am Abend zwar vieles abgehakt, aber die wesentlichen Dinge doch wieder aufgeschoben.
Top-3-To-Do-Liste
Und welche Dinge gehören auf die Top-3-Liste? Die wichtigen, und das sind die mit der größten positiven Wirkung. Also überlegen Sie, welche mittel- und langfristigen Folgen eine Aktivität hat, was sich mit ihrer Erledigung ändert und besser wird.
Also dann: Füllen Sie ruhig Ihre To-do-Liste, aber sehen Sie zu, dass sie drei Dinge besonders hervorheben. Und zwar nicht nur durch Unterstreichung, sondern indem sie diese etwas ausführlicher beschreiben. So etwas wie „Gymnastik“ sollte dann besser so festgehalten werden: „Fenster öffnen, bequeme Kleidung anziehen und dreimal 10 Wiederholungen der Übungen …“ Wer nämlich sein Vorhaben spezifiziert, verdoppelt oder verdreifacht seine Chancen, es auch durchzuziehen.
Ich weiß jetzt schon, dass ich mir so etwas zwar vornehmen kann, aber vermutlich morgens schon an diesem Vorhaben scheitern werde. Vielleicht hilft ja dieser Tipp: Reservieren Sie sich anfangs nicht zu viel Zeit für eine solche Aufgabe. Überlegen Sie, ob Sie sich realistisch zutrauen, eine Stunde konzentriert an einer Sache zu arbeiten oder ob es nicht auch erst einmal 15 Minuten tun. Sie werden feststellen, dass die „Hyperfocus-Zeiten“ länger werden, wenn Sie klein anfangen.
Und schließlich ein Tipp, der auch einen Versuch wert ist: Der Bewusstseinswecker. Sie stellen sich Ihren Smartphone-Wecker so ein, dass er Sie stündlich erinnert, ihren Bewusstseinszustand zu überprüfen. Wenn er sich meldet, dann überprüfen Sie, ob Sie voll konzentriert bei der Sache sind, gerade abgelenkt oder woanders mit Ihren Gedanken. Im letzteren Fall lenken Sie diese wieder zurück zur Aufgabe. Sollte das regelmäßig der Fall sein, schauen Sie, wodurch Sie so oft abgelenkt werden und stellen Sie die Ursache ab.
Klingt wie so oft bei derartigen Tipps ganz einfach, ist letztlich aber pures Training. Und Training ist anstrengend.