PRAXIS: Eine Möglichkeit, Führungskräfte oder Experten dazu zu bewegen, über ihren Tellerrand hinauszublicken und eben nicht nur die Belange des eigenen Bereiches im Blick zu haben, ist die Übung „Bulletproofing“. Der Ablauf ist einfach:
Eine Kollegin stellt ein Projekt mit hoher Priorität vor, und zwar in Form eines Dokumentes mit drei Spalten: In der ersten ist beschrieben, was bisher bereits schon erreicht wurde. In Spalte 2 sind die Schwierigkeiten dargestellt, in Spalte 3, was für den nächsten Schritt geplant ist. Sie bittet die Kollegen sodann um offenes Feedback bzw. konstruktive Kritik.
Die Teilnehmer finden sich in Gruppen zu je drei Personen (Die Kraft der Drei). Je nach Komplexität des Themas diskutieren die 3er-Gruppen zwischen 10 und 30 Minuten mögliche Risiken und Ideen, diese zu minimieren. Sie tragen dann ihre Ideen in ein neues gemeinsames Dokument ein, das wieder in drei Spalten geteilt ist: Herausforderungen, Innovationen, Hilfsangebote.
Auf diese Weise erhält die Projektverantwortliche interessanten Input, konkrete Hinweise und sogar Unterstützungsangebote. Nachvollziehbar, dass ein solches Vorgehen die bereichsübergreifende Zusammenarbeit stärkt.
Das Verfahren kann wunderbar online durchgeführt werden, dann diskutierten die Kleingruppen in Breakout-Räumen. Das muss nicht mal zeitgleich geschehen, sondern kann auch asynchron erfolgen.
(Nach: Keith Ferrazzi – Ab ins Nest. Harvard Business Manager 11/2023 S. 72-73)