PRAXIS: Wer sich mit anderen im Streit befindet, der tut sich schwer, Ratschläge anzunehmen. Manchmal hilft es, eine Geschichte als Spiegel einzusetzen. Ein schönes Beispiel findet sich bei Martin Wehrle (Spannung in Entwicklung verwandeln).
Geschichten haben schon immer dazu gedient, uns zum Nachdenken und Innehalten zu bewegen, manchmal sorgen sie am Ende für ein Schmunzeln. Je nach Situation im Coaching kann eine gute Geschichte durchaus dazu führen, dass der Coachee, der Gefahr läuft, sich im Konflikt aufzureiben, innehält und über das Schmunzeln offener für Lösungsansätze wird. Diese Geschichte hat Martin Wehrle in der managerSeminare veröffentlicht.
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Der Feind auf dem Feld der Ähre
Zwei Bauern sind lange verfeindet, weil sie sich einst darüber entzweit hatten, wem eine besonders ertragreiche Kuhweide gehört. Jeden Morgen, wenn Huber beim Bauern Strohwinkel mit seinem Trekker vorbeifährt, schnellt sein Puls in die Höhe und das Blut steigt in seinen Kopf. Und jedes Mal möchte er am liebsten anhalten und eine Scheibe einwerfen. Oder gleich mit dem Trekker den Gartenzaun platt machen.
Und wenn er dann auf’s Feld kommt, ist ihm, als ob ihn Strohwinkel verfolgt und ihn an die unselige Weide erinnert. Dann beschimpft er ihn, redet sich in Rage und ist davon am Abend mehr erschöpft als von der eigentlichen Arbeit.
Wenn er dann nach Hause fährt und nicht mehr an den Streit denkt, passiert er wieder Strohwinkels Haus. Dann entflammt die Wut erneut und er ist, als ob er den Nachbarn mit nach Hause nimmt und den ganzen Abend und die Nacht fortwährend mit ihm streitet.
Eines Tages regt sich Huber auf dem Feld dermaßen auf, dass er einen Herzinfarkt erleidet und stirbt. Der Arzt, der Huber und Strohwinkel gut kennt und auch von dem Streit weiß, überlegt, was er auf den Totenschein schreiben soll. Schließlich notiert er: „Er starb am falschen Arbeitsweg!“