von PRAXIS: Was macht eine gute Entscheidung aus? Worauf kann man sich verlassen? Die kleine Gruppenübung hilft zu erkennen, dass es nicht allein auf den Verstand ankommt.
Das findet man in jeder Diskussion: Jemand plädiert für eine Lösung, die ihm völlig einleuchtend erscheint nach dem Motto: „Das ist doch sonnenklar, dazu muss man sich doch nur die Fakten anschauen.“ Dann kommt der Nächste und sieht das aber völlig anders. Weil seiner Meinung nach andere Fakten für das Gegenteil sprechen.
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Irgendwann heißt es: „Lassen Sie uns doch alle sachlich bleiben.“ Ein Satz, der selten die angestrebte Wirkung erzielt. Weil es eben nie ausschließlich um die Sache geht. Bei jeder Entscheidung spielen Gefühle, Erfahrungen, Wünsche eine Rolle, dagegen kommen Fakten selten an.
4 Plädoyers
Um die Bedeutung von Gefühlen, Intuition, Erfahrungen, Wünschen usw. bewusst zu machen, werden vier Gruppen gebildet, und jede wird aufgefordert, Argumente zu finden und ein flammendes Plädoyer zu halten.
- Die erste Gruppe argumentiert, warum nur die Intuition für gute Entscheidungen garantiert, von der Art: „Ich bin die Intuition und ich bin die wichtigste, weil …“.
- Gruppe 2 macht das Gleiche für den Verstand: „Ich bin der Verstand und der wichtigste, weil …“.
- Gruppe 3 argumentiert für die Erfahrung: „Ich bin die Erfahrung und die wichtigste, weil …“.
- Gruppe 4 schließlich vertritt die Zielorientierung: „Ich bin die Zielorientierung und die wichtigste, weil …“.
Anschließend wird im Plenum darüber diskutiert, welcher Faktor denn nun der wichtigste ist – mit dem erwarteten Ergebnis, dass alle gleichermaßen von Bedeutung sind und nicht vernachlässigt werden dürfen.
(Nach: Martin Pichler – Besser entscheiden lernen, wirtschaft + weiterbildung, 11+12/2010, S. 28)
