von PRAXIS: Wie gehen Menschen mit (unerwarteten) Veränderungen um? Diese Übung lässt auf anschauliche Weise Erfahrungen im Team sammeln. Eine Gruppe von 10 bis 15 Teilnehmern erhält den Auftrag, ein Seil zu überqueren. Dieses ist in 1,5m Höhe zwischen zwei Bäumen gespannt. Ein zweites Seil ist in 40 cm Höhe gespannt und bildet mit dem ersten Seil ein Dreieck. Als einziges Hilfsmittel erhält die Gruppe ein stabiles Brett. Sobald ein Teilnehmer beim Überqueren das Seil (den „Elektrozaun“) berührt, muss die ganze Gruppe wieder von vorne anfangen.
Die Gruppe darf entscheiden, welche zwei Teilnehmer den niedrigeren Abschnitt überwinden dürfen, alle anderen müssen über den 1,5m hohen Zaun klettern. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
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Hat etwa ein Drittel der Gruppe den Zaun überwunden, tritt eine gravierende Veränderung ein. Das kann die Höhe des Seiles sein oder eine Einschränkung der Wahrnehmung, indem z.B.der Hälfte der Teilnehmer die Augen verbunden werden. Um die Sicherheit zu gewährleisten, bietet sich an, das Seil am Ende mit einem dünnen Faden anzubinden, der bei heftiger Berühung reißt.
Auswertungsfragen am Ende können z.B. sein:
- Was geschah nach der Veränderung?
- Welche Konflikte sind entstanden?
- Welche Phasen des Gruppenprozesses gab es?
- Was kam Ihnen aus dem beruflichen Alltag bekannt vor?
- Was lässt sich auf die Gestaltung von Veränderungsprozessen übertragen bzw. welche Hinweise zur Bewältigung von Veränderungen können wir aus der Übung ableiten?
Standardhinweis wie bei jeder Outdoor-Übung: Der Trainer greift sofort ein, wenn die Sicherheit der Teilnehmer beeinträchtigt ist. Die Übung lässt sich auch in einem großen Raum durchführen, wobei man die Seile z.B. zwischen Stühlen spannen kann.
(von André Mersch / Frank Strikker: Elektrozaun – Veränderung erleben, aus: Anja Leao / Mathias Hofmann (Hg.): Fit for Change managerSeminare Verlags GmbH 2007, S. 40-45)
