PRAXIS: Eine Variante des berühmten Prisoners Dilemma und sicher in der Teamentwicklung zum Thema „Vertrauen“ gut einsetzbar. Aber auch in anderen Seminaren überall dort, wo es um Zusammenarbeit zwischen einzelnen und/oder Gruppen geht.
Man bildet zwei Gruppen. Die eine erhält zwei Moderationskarten, auf denen jeweils der Buchstabe „O“ und „K“ steht. Die andere Gruppe hat Karten mit den Buchstaben „L“ bzw. „U“. Die Gruppen sitzen getrennt voneinander und senden nun der anderen Gruppe eine Karte. Beide Gruppen starten mit einem „Kapital“ von 100 Punkten und die Anweisung, so viel wie möglich aus ihren Punkten zu machen.
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Werden die Karten „K“ und „L“ versandt, kassieren beide Gruppen 7 Punkte vom Spielleiter. Wer den „feindlichen“ Buchstaben „O“ oder „U“ schickt, kassiert vom anderen 10 Punkte, wenn dieser seinen „freundlichen“ Buchstaben „K“ oder „L“ geschickt hat.
Senden allerdings beide Gruppen gleichzeitig ihre „feindlichen“ Buchstaben, verlieren beide 10 Punkte. Auch hier werden wieder mehrere Runden gespielt (z.B. 10 Runden), wobei zwischendurch Verhandlungen stattfinden.
Prisoners Dilemma Game
Man lässt zum Beispiel vier Runden spielen und gibt dann den Gruppen die Gelegenheit, miteinander zu sprechen. Vorher kann jede Gruppe für sich überlegen, wie sie in die Verhandlung geht und wen sie als Vertreter schickt. Die Gesandten bekommen dann einige Minuten zur Besprechung, kehren dann in iher Gruppen zurück und berichten über das Ergebnis. Dann entscheiden die Gruppen erneut, welche Karte sie schicken.
Nach drei weiteren Runden finden erneut Verhandlungen statt, ebenso ein letztes Mal vor Runde 10. Um der Sache noch richtige Brisanz zu geben, kann man die Punkte in Runde 5 verdoppeln, in Runde 8 verdreifachen und in Runde 10 verfünffachen. Dies erhöht den Anreiz, sich gegen die Vereinbarungen zu entscheiden.
Am Ende zählt der Spielleiter die Punkte der beiden Gruppen zusammen. Haben sie mehr kooperiert als sich „verraten“, dürfte die Gesamtpunktzahl über dem Startkapital von 200 Punkten liegen. Bei fehlender Kooperation wird eine Gruppe „gewinnen“, aber insgesamt sind Punkte verloren gegangen.
Die anschließende Diskussion ist höchst spannend.
Frei nach: Oliver Steeger – Lernen von Moses und Eisenhower, wirtschaft + weiterbildung, 2/2004, S. 16