24. Juni 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Katastrophen ausmalen

PRAXIS: Tendieren Sie dazu, häufiger an Ihren Fähigkeiten zu zweifeln und sich das Leben schwer zu machen, indem Sie sich ausmalen, was alles schiefgehen könnte? Oder das Gefühl haben, alle anderen hätten ihren Job besser im Griff, nur Sie müssen sich immer ganz besonders anstrengen? Dann sind sie möglicherweise ein Opfer einer Denkfalle, eine ganze Reihe davon beschreibt Morra Aarons-Mele im Harvard Business Manager (Beyond Angst). Von dem Problem sind häufig auch Menschen betroffen, die hervorragend in ihrem Job sind, aber sich wie ein Hochstapler vorkommen.

Die Denkfallen gehen auf David Burns zurück (Feeling Good: The New Mood Therapy). Natürlich erklärt sie auch, wie man diesen Denkfallen entkommen kann – vielleicht etwas zu einfach, aber schauen wir mal hin.


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Denkfallen

  • Alles-oder-nichts-Denken: Man sieht nur schwarz oder weiß – etwas ist entweder ganz toll oder ganz schrecklich gelaufen. Hier hilft ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen, der uns gut kennt und unterstützt, auch die Graustufen zu sehen.
  • Labeling: Statt einen Fehler zu erkennen, belegt man sich selbst mit einem Etikett: „Ich bin ein Versager!“ oder „Ich bin ein Idiot!“ Die Gegenmaßnahme: „Ausgleichsdenken“. Setzen Sie sich mal hin und suchen Sie weitere Belege dafür, dass Sie ein Versager sind. Und umgekehrt: Suchen Sie nach Belegen, dass Sie kein Idiot sind.
  • Voreilig schlussfolgern: Jemand schaut griesgrämig und wir überlegen, was wir wohl falsch gemacht haben. Und machen uns schlimme Sorgen oder gar Vorwürfe. Da sollte man sich frühere „Fehlschlüsse“ ins Gedächtnis rufen und sich fragen, ob man wirklich Zugang zum Denken eines anderen hat. Noch besser finde ich, wäre es, einfach mal nachzufragen: „Ich hatte den Eindruck, dass … Hatte das etwas mit mir zu tun?“
  • Katastrophisieren: Der kleinste Hinweis deutet auf ein Desaster (Eine kritische Bemerkung des Vorstandes bedeutet die baldige Kündigung, der Schmerz im Rücken muss Krebs sein). Die Antwort: Einen neutralen Beobachter konsultieren und den Fokus ändern: Was kann ich kurzfristig tun?
  • Filtern: Aus vielen positiven Rückmeldungen picken wir uns die eine kritische heraus. Die Gegenmaßnahme: Über Lob und Anerkennung Buch führen.
  • Sollte-Sätze: Dinge wie: „Eigentlich sollte ich längst weiter in meiner Karriere sein!“ oder „Ich sollte eigentlich mit dem Auftrag längst fertig sein!“ Probieren Sie es mal mit einer anderen Variante: „Ich möchte …“
  • Sozialer Vergleich: Ganz übel: Wir sehen, was andere können oder geschafft haben und denken: „Sie wird immer besser sein oder mehr können oder beliebter sein …“ Da hilft Neugierde: „Ist ja interessant, was er macht. Könnte das auch was für mich sein?“
  • Personalisieren bzw. beschuldigen: Entweder sich selbst: „Ich bin Schuld, dass …“ oder andere: „Er ist einfach unfähig.“ Dabei ist nie jemand allein verantwortlich. Zusammen nach Lösungen suchen lautet die Empfehlung.
  • Ständiges Grübeln: Zwanghaftes Denken kann furchtbar sein und führt in der Regel zur Lähmung. Da kann helfen, sich die unguten Gedanken aufzuschreiben um leichter zu erkennen, ob sich unlogisch und irreal sind.

Ist etwas dabei, das Ihnen bekannt vorkommt? Können Sie mit den Tipps etwas anfangen? Mal ausprobieren und am Ball bleiben, lautet die Empfehlung, und nicht davon ausgehen, dass es einfach wird. So simpel die Tipps klingen, sie umzusetzen kostet Energie und Ausdauer, und vielleicht geht es am Ende auch nicht ohne Coach. Aber man könnte mal anfangen.

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