PRAXIS: Acht kleine Tipps für Online-Moderatoren und Trainer, die mit wenig Aufwand dazu beitragen, dass die Teilnehmer aktiv werden, aufmerksam bleiben, neugierig werden und sich einbringen. Entnommen dem Buch „163 1/2 Impulse für wirkungsvolle, lebendige Online-Meetings“.
- Zum Life-Visualisieren der Inhalte gibt es eine Menge Tools, Stichwort „Whiteboard“, die Sie als Moderator/Trainer nutzen können. Es geht aber auch sehr einfach, wenn Sie gerne mit Stift und Papier arbeiten. Man kann sein Smartphone nutzen, das auf einem Stativ von oben auf unsere Hände und das Papier gerichtet ist – dann können die Teilnehmer uns dabei zusehen, wie wir Dinge darstellen. Dabei beachten: Erst zeichnen, dann reden (S. 55).
- Auch etwas, das in „normalen“ Meetings kaum realisierbar ist: Verteilen Sie vorab Kärtchen mit witzigen Symbolen (einfach den Teilnehmern per Post zukommen lassen, das allein stärkt schon die Neugier). Diese Karten kann dann jeder bei Bedarf in die Kamera halten, z.B. „Rote Karte“, „Bitte Mikrofon ausschalten“, „Ich höre dich nur sehr leise“, „Pause!“ (S. 83).
- In gewohnten Meetings zwar auch empfohlen, aber selten umgesetzt: Verteilen Sie vorab Rollen. Z.B. bitten Sie jemanden, den Chat im Blick zu behalten, auf die Zeit zu achten, das Protokoll zu schreiben, um Pausen bitten. Oder welche Rolle sonst noch sinnvoll erscheint (S. 91).
- In Online-Meetings lässt es sich schlecht im Kreis sitzen. Was es erschwert, Meinungsrunden durchzuführen, bei denen eine Reihenfolge einzuhalten ist. Witzige Idee bei längeren Veranstaltungen: Bitten Sie die Teilnehmer, einen Kreis auf ein Blatt Papier zu zeichnen. Dann tragen Sie gemeinsam die Teilnehmer in einer bestimmten Reihenfolge rund um den Kreis ein – auf diese Weise weiß jeder, wann er an der Reihe ist (S. 108).
- Mit kleinen Aufgaben für zwischendurch können Sie Ihre Teilnehmer dazu bringen, sich zu bewegen. Das kann eine direkte Aufforderung sein (sich zu strecken, 10 Kniebeugen o.ä.). Oder aber Sie bitten die Teilnehmer, einen Gegenstand zu holen, der durchaus ungewöhnlich sein sollte: Eine Rolle Klopapier, einen Hammer, ein Glas Marmelade, einen gelben Gegenstand aus der Natur …) (S. 127) Wenn Sie mutig sind: Fordern Sie die Teilnehmer mal zu Unfug auf. Mit Bezug zum Thema natürlich (S. 130).
- Lassen Sie die Teilnehmer auch mal eine Einzelaufgabe bearbeiten. Sie können den Workshop aufteilen in gemeinschaftliche und individuelle Phasen. Die Zeiten müssen klar abgesprochen sein. In den Phasen der Einzelarbeit können Ihre Teilnehmer die Kamera und den Ton ausschalten oder online bleiben – Sie als Moderator bleiben für Fragen und Hilfestellung online (S. 139).
- Noch ein ganz einfacher praktischer Tipp für den Chat: Damit Sie als Moderator einfacher Fragen von Kommentaren unterscheiden können, bitten Sie Ihre Teilnehmer, vor eine Frage zwei Sternchen zu setzen – damit verhindern Sie, dass Sie eine Frage übersehen (S. 142).
- Zum Abschluss: Sorgen Sie auch mal für Stille. Klingt komisch? Ist im Präsenzworkshop schon nicht so einfach auszuhalten, lohnt sich aber. Diese Stille können Sie direkt ankündigen, z.B. mit der Aufforderung, einfach mal bei sich zu bleiben und zu schweigen. Oder Sie stellen eine Reflexionsfrage und bitten die Teilnehmer, sich wenige Minuten Zeit zum Nachdenken zu gönnen (S. 150-151)
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