10. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Macht der Wiederholung

INSPIRATION: Noch ein Beitrag über Storytelling? Haben wir nicht schon genug Geschichten über die Macht von Geschichten gelesen? Es ist wie so oft, wenn wir die einschlägige Literatur durchforsten: Alles kommt einem irgendwie bekannt vor, zig mal gelesen, mit der einen oder anderen neuen Nuance – mehr aber auch nicht. Mir juckt es in den Fingern, hieraus eine Geschichte zu machen. Und die sieht so aus:

Es war einmal ein Unternehmer, der fand, dass es an der Zeit war, frischen Wind in sein Unternehmen zu bringen. Nicht ohne Grund natürlich, die Umstände waren schwierig, wie für viele andere auch. Einfach weitermachen wie bisher schien im keine Alternative. Andererseits liefen die Geschäfte (noch) gut, da musste er damit rechnen, dass seine Botschaft auf wenig Verständnis stoßen würde. Zum Glück fiel ihm der Harvard Business Manager in die Hand (Eine Kunst für sich), und er beschloss, „die Kraft des Storytellings“ zu nutzen. Brav befolgte er die vier Schritte:


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Die vier Schritte des Storytelling

  1. Er formulierte seine Vision klar und deutlich, indem er sie erst auf einer Seite zusammenfasste, dann in einem Abschnitt, dann in einem Satz und schließlich in einem Wort.
  2. Er überlegte, was er nicht ändern wollte. Auf diese Weise wollte er allen, die sich Sorgen um machen würden, dass wichtige Dinge, die das Unternehmen bisher erfolgreich gemacht hatten, übersehen wurden, zeigen, dass er deren Verdienste sehr wohl kennt und die Vergangenheit zu würdigen weiß. Aber er stellte sich auch den unangenehmen Dingen. Das war durchaus schmerzhaft, denn ehrlich wie er war, musste er sich eingestehen, dass in der Vergangenheit auch so einiges verbockt wurde. Genau das sprach er offen aus und gab das Versprechen ab, dass diese Dinge in Zukunft besser laufen würden.
  3. Dann machte er sich daran, die Gründe zu erforschen, warum es Zeit für einen Wandel war – zum einen, um deutlich zu machen, warum es keinen Weg zurück geben konnte, aber auch, um den Menschen Gründe an die Hand zu geben, weiterzumachen.
  4. Und schließlich entwickelte er einen Plan, den er auch zügig in die Tat umsetzte. Er brachte die zuvor erarbeiteten Dinge in einen Zusammenhang, bis daraus eine schlüssige Geschichte entstand. Dann begann er, diese Geschichte – höchst emotional gefärbt – zu erzählen. Zum einen persönlich, ob externen Stakeholdern, Führungskräften, Kunden, Lieferanten. Und zwar immer wieder und wieder, unermüdlich, bis kaum noch jemand die Geschichte hören wollte. Bis er es fast selbst es leid war, aber er hatte die Macht der Wiederholung erkannt. Natürlich ließ er die Geschichte auch niederschreiben, als Text, als Comic, in Bildern und in hochwertigen Videos darstellen. Das steckte an und wurde ihm schließlich auch geglaubt. Das Happy End war ihm sicher.

Und wenn sie nicht gestorben sind …

Ob er seine Geschichte auch mit persönlichen Erlebnissen garnierte, wie dies in einem weiteren Beitrag empfohlen wird (Guter Stoff), ist nicht überliefert. Da bin ich mir auch nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist. Dass man seine Vision, seine Gründe und seine Gedanken wo immer möglich verkündet, ist eine Sache. Aber wollen andere zum zwanzigsten Mal hören, dass ihr Chef als Kind in der Schule ausgegrenzt wurde, aber dadurch nur noch stärker geworden ist? Oder dass er mal zu einem wichtigen Meeting zu spät kam, weil er seine Tochter zu einem Fußballspiel begleitet hatte? Ich weiß, das persönliche Erlebnisse authentischer wirken, aber wieder und wieder gehört könnten sie eher dazu verführen, sofort abzuschalten.

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