30. April 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Quadrophonie

INSPIRATION: Wenn man Meetings ansetzt, sollte klar sein, was der Sinn und Zweck der Veranstaltung ist. Das ist es in der Praxis aber oft nicht. Das produziert dann Frustration bei den Teilnehmenden. Mit dem Modell der „vier Räume von Organisationen“, das sich an die integrale Theorie von Ken Wilber anlehnt, entstehen vier Perspektiven und damit Klarheit:

  • Als erstes wäre da der operative Raum zu nennen: Das ist sozusagen der Maschinenraum der Organisation. Hier findet die alltägliche Arbeit statt. Und man benötigt Klarheit über die Strategie, über Ziele und Zuständigkeiten.
  • Als nächstes gibt es den Steuerungsraum: Dort wird die Struktur der Organisation definiert. Und es wird Prozessmanagement betrieben. Wenn es nötig ist, werden hier Strategie, Ziele und Zuständigkeiten angepasst.
  • Den dritten Raum bildet der Beziehungsraum: Das Zwischenmenschliche ist das zentrale Thema und die Kultur, also das Miteinander. Man gibt sich Feedback, man hat und klärt Konflikte. In agilen Organisationen schaut man ganz bewusst hierhin, in nicht agilen schlabbert man diesen essenziellen, angeblich irrationalen Bereich – was natürlich Konsequenzen hat.
  • Zuletzt gibt es den individuellen Raum: Das ist der Raum der Selbstreflexion und des persönlichen Wachstums. „Die Miteinbeziehung dieses Raumes in den Arbeitsalltag ermöglicht, emotionale Intelligenz und subtile Kompetenzen für das Wohl der eigenen Organisation einzusetzen, sodass eine lernende Organisation entstehen kann.“

Die Autoren (Aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln), die bei der Deutschen Bahn AG arbeiten, versichern, mit diesem Modell einen ganzheitlichen Ansatz (sie nennen es: systemisch) für eine Organisationsgestaltung vorzulegen, der sehr erfolgreich auch blinde Flecken ansprechbar macht. Wenn ich mich selbst besser verstehe, gut mit anderen in Beziehung treten kann, gelingt auch das Arbeiten in und an der Organisation. Oftmals wird in Organisationen aber nur auf die Quadranten operativer bzw. Steuerungsraum geschaut und der individuelle und der Beziehungsraum werden vernachlässigt. Kein Wunder, wenn es dann nicht „rund“ läuft. Gerade in Retrospektiven kann man diese Aspekte ausleuchten, so dass alle vier Perspektiven erlebbar werden. Wenn man will, kann man die vier Räume als soziometrische Aufstellung (Kommunikations-Soziogramm) arrangieren, was neue Erkenntnisse generieren kann.


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