INSPIRATION: Einmal aussteigen, und wenn es nur für einen begrenzten Zeitraum ist. Den Wunsch verspüren viele. Und die eine oder andere hat Glück, dass ihr Arbeitgeber mitspielt. Welche Folgen kann so ein Sabbatical haben? Der Frage gingen Forscher aus den USA in einer Interview-Studie nach, bei der 50 Menschen befragt wurden (Das transformative Potenzial von Sabbaticals). Dabei erwiesen sich die Auszeiten typischerweise als Kombination aus drei Elementen:
- Erholung: Abbau von Stress, Pflege sozialer Beziehungen, die bisher vernachlässigt wurden
- Exploration: Sich selbst neu erfahren, z.B. durch Reisen, Kennenlernen neuer Orte und Menschen, neue Aktivitäten – was durchaus mit Stress und Mühen verbunden war, aber als notwendig für die persönliche Entwicklung angesehen wurde
- Praxis: Tätigkeiten außerhalb der bisherigen beruflichen Aktivitäten, z.B. persönliche Projekte, Freiwilligenarbeit etc.
Drei Sabbatical-Gruppen
Die Kandidaten ließen sich in drei Gruppen einteilen:
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- Ein Viertel nutzte die Zeit für „Working Holidays“ – eine Kombination aus Erholung und Praxis. Sie kümmerten sich um bisher aufgeschobene Projekte oder alternative Tätigkeiten, z.B. Lehrer in einem anderen Land. Diese Gruppe kehrte nach dem Sabbatical in ihren alten Job zurück.
- Ein weiteres Viertel nannte die Lust auf Reisen und Abenteuer als Hauptgrund für die Auszeit („free dives“). Sie suchte bewusst Abstand zur Arbeit. Phasen der Erholung wechselten mit Phasen der Exploration, um die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu hinterfragen. Auch diese Gruppe hielt nach der Rückkehr am bisherigen Karrierepfad fest, aber versuchte, Dinge zu ändern, wechselte z.T. auch die Stelle.
- Die Hälfte der Befragten gehörte zu jenen, die „durch externe Umstände in eine Sabbatical getrieben wurden („quests“)“, weil etwa ein Burn-out drohte oder die Bedingungen unerträglich geworden waren. Hier geschah der temporäre Ausstieg also weniger geplant. Und bei dieser Gruppe zeigten sich die gravierendsten Veränderungen. Nach einer Phase der Erholung ging es um Exploration, etwa durch intensives Betreiben von Hobbys oder Reisen. Dann folgten bewusste Phasen der Praxis, um sich selbst auszuprobieren. Was darin mündete, dass sie sich zu radikaleren Karriereschritten entschieden, z.B. der Schritt in die Selbstständigkeit oder eine alternative Laufbahn.
Klingt logisch, könnte allen, die sich bisher noch nicht trauten, mal nachzufragen, wie es denn um die Chance für ein solches Sabbatical bestellt ist, Mut machen, einen solchen Schritt zu gehen.