19. Mai 2025

Management auf den Punkt gebracht!

Sich selbst finden

INSPIRATION: Wohl dem, der von sich sagen kann, dass er das Leben führt, das er führen möchte. Für alle anderen haben wir an dieser Stelle schon einige Beiträge von Friedemann Schulz von Thun aus der managerSeminare zum Thema „Was ein erfülltes Leben ausmacht“ hier vorgestellt (Wünsche an das Leben / Biografische Erfüllung / Geschenk des Himmels), nun folgt das Finale. Es geht darum, sich selbst zu finden, und diese Suche hat drei Dimensionen (Dreidimensionale Selbstfindung):

Wie man sich vorfindet

Ein seltsamer Satz? Aber nur auf den ersten Blick. Wir finden uns ja tatsächlich vor und starten nicht bei Null. Wir stecken in einem Körper, der uns mitgegeben wird, wir sind mit bestimmten Eigenschaften und Fähigkeiten gesegnet (oder auch nicht) und wir reagieren in bestimmter Art und Weise auf die Dinge, die auf uns zukommen.


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Da wäre eine demütige Haltung doch sinnvoll nach dem Motto: „Ach, so bin ich also?“ Und das erst einmal so zu akzeptieren, dazu zu stehen. Wer das nicht schafft, braucht eine Menge „seelische Energie für die Verleugnung und Aufrechterhaltung von Lebenslügen“ (Carl Rogers), Energie, die bei Akzeptanz des Vorgefundenen frei wird für Entwicklung.

Und selbst, wenn wir genauer hinschauen, so dürfte es den meisten schwerfallen, sich all „das Schwache und Fehlbare, das Bekloppte und das Klägliche als menschlich zugehörig“ zuzugestehen.

Wie man sich findet

Hier geht es nicht darum, sein „So-Sein“ zu bewerten (ich finde mich toll / doof, mutig …), sondern wie man richtig nach sich sucht oder sich zusammenfügt. Dabei wird man dann schnell feststellen, dass es eben nicht nur das eine, das wahre Ich gibt, wir stattdessen viele verschiedene Teile haben, mit denen wir umzugehen lernen müssen. Wie machen wir das?

Indem wir uns selbst erforschen. Nicht jeden Tag natürlich, aber Krisen und schwierige Situationen bieten sich hier wunderbar an. Wenn also eine meiner inneren Personen gerade andere torpediert, ich in einem Dilemma stecke oder gerade mal gar nicht klarkomme. In solchen Situationen mag es sinnvoll sein, die Dienste eines Coachs oder einer Therapeutin in Anspruch zu nehmen.

Sich zu finden geht aber auch, wenn wir nicht gerade in einer Krise stecken, hier lautet der Weg: Ausprobieren. Dinge anders machen, andere Felder austesten, neue Wege beschreiten, Umwege in Kauf nehmen. Kurz: Trial and Error.

Wie man sich erfindet

Das ist die dritte Dimension. Denn „wir sollten zu dem stehen, was wir (geworden) sind, aber wir müssen nicht alles hinnehmen.“ Soll heißen: Auch wenn wir viele vorfinden und uns mit manchem abfinden müssen, so heißt das noch lange nicht, dass wir uns nicht auch verändern können. „Jeder kann jederzeit aus dem etwas machen, was man aus ihm gemacht hat“ (Jean-Paul Sartre). Warum? Weil jeder von uns eben nicht nur einen „Kern“ hat, sondern auch eine „enorme personale Bandbreite“.

Aber Achtung: Damit ist nicht gemeint, dass jeder alles sein kann, wenn er sich nur genug anstrengt und es unbedingt will. Sich selbst erkennen, heißt eben auch seine Grenzen zu kennen und zu beachten.

Einfache und vielleicht auch hinlänglich beschriebene Weisheiten auf den Punkt gebracht. Tut trotzdem gut, hin und wieder daran erinnert zu werden.

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Johannes Thönneßen

Dipl. Psychologe, Autor, Moderator, Mitglied eines genossenschaftlichen Wohnprojektes. Betreibt MWonline seit 1997. Schwerpunkt-Themen: Kommunikation, Führung und Personalentwicklung.

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