27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Timeline 4.1

PRAXIS: Wie kann man aus seiner beruflichen Vergangenheit und einer Reihe von Optionen diejenige auswählen, die am ehesten zu den eigenen Werten und Fähigkeiten passt? Das Tool verknüpft die Timeline-Methode mit dem Tetralemma und lösungsorientierten Fragen. Für erfahrene Coachs eine interessante Variante bei der Beratung zur beruflichen Neu-Orientierung (Timeline 4.0). Als Material wird benötigt: Mehrere verschiedene farbige Seile, verschieden große Moderationskarten und Stifte. Und so geht es:

  • Zuerst klärt der Coach die Zielsetzung, stellt das Verfahren vor und fragt nach dem Einverständnis des Coachees mit dem Ablauf.
  • Dann erläutert er die Timeline als Zeitreise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der beruflichen Entwicklung. Er legt das längste Seil auf den Boden, legt eine Karte mit der Aufschrift „Vergangenheit“ an das eine Ende, an das andere die Karte „Zukunft“ und fragt den Coachee, wo die Karte „Gegenwart“ platziert werden soll.
  • Der Coach bittet den Coachee, zur „Gegenwart“ zu gehen und noch einmal die Entscheidungsfrage zu beschreiben. Fragen können sein: „Wie fühlen Sie sich dabei? Was beschäftigt Sie besonders? Was soll sich nach dem Coaching geändert haben?“
  • Dann stellt sich der Coachee an den Anfang des Seils (Vergangenheit). Er wird gebeten, wesentliche Stationen seines Berufslebens zu benennen und dazu die persönlichen Ressourcen, sowohl die eigenen als auch äußere (Unterstützer, Abschlüsse, Qualifikationen) zu nennen. Der Coach notiert diese auf Karten und reicht sie dem Coachee, der sie an die entsprechende Stelle neben die Timeline legt.
    Am Ende blickt der Coachee von der Gegenwart zurück auf die Stationen. Fragen dazu: Wie geht es Ihnen, wenn Sie auf diesen Weg zurückschauen? Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf? Worauf sind Sie stolz? Fällt ihnen ein Motto, eine Überschrift zu diesem Weg ein?“

Dann folgt der Blick in die Zukunft

  • Hierzu werden zunächst die Entscheidungsoptionen genannt, um die es geht. Diese haben meist die Form „Entweder A oder B …“ Diese schreibt der Coach jeweils auf Karten. Dann erläutert er die Optionen aus dem Tetralemma und legt vier verschiedenfarbige Seile vom Punkt „Zukunft“ ausgehen auf den Boden. An deren Ende liegen Moderationskarten mit der Aufschrift „A“, „B“, „Beides – sowohl als auch“ und „Keines von beiden“ (steht für eine Option, die noch gar nicht ins Auge gefasst wurde). Eine fünfte größere Karte enthält den Text „All dies nicht und selbst das nicht“ (für eine ganz neue Möglichkeit, die völlig außerhalb des Kontextes steht, z.B. „Ganz aussteigen“ oder ähnliches). Die Karte liegt abseits der Seile auf Höhe der anderen Karten. Die Karten werden erläutert.
    Der Coachee wird gebeten, an die Enden der Seile zu treten und seine bisherigen Optionen zu durchdenken oder zu überlegen, welche Art von Option sie darstellen. Wieder wird er gefragt, was er fühlt, wie es ihm dabei geht, welche Chancen und Risiken die jeweilige Option bietet.
  • Jetzt geht es an die Bewertung der Optionen. Dazu soll der Coachee jede Option auf einer Skala von 0 bis 10 bewerten bezüglich ihrer Attraktivität (der Coach notiert die Zahl je Option auf einer kleinen Karte und legt diese neben die jeweilige Option. Der Schritt wird wiederholt mit der Frage (1 bis 10), wie leicht oder schwer die Option zu realisieren ist.
  • Schließlich wird das Gesamtbild betrachtet und die Handlungsimplikationen abgefragt: Was denken Sie jetzt? Wie fühlen Sie sich? Was nehmen Sie sich vor? Was ist der erste Schritt? Was tun Sie, damit das gelingt? Wem erzählen Sie davon? Wer kann Sie wie unterstützen?“

Am Ende folgt die Prozessreflexion: „Was ist noch unklar, noch offen? Was hat Sie überrascht? Und was war bekannt?“


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