INSPIRATION: Regelmäßig lesen wir von Umfragen, die uns erklären, wie es mit der Zufriedenheit der Mitarbeiter aussieht und wie bedrohlich und teuer es doch ist, wenn sie das Unternehmen verlassen. Was aber beeinflusst die Wechselbereitschaft wirklich?
Zunächst einmal: Auch wenn in Einzelstudien immer wieder die Rede davon ist, dass bis zu 50% der Befragten über einen Arbeitgeberwechsel nachdenken: Tatsächlich kündigen aus eigenen Stücken zwischen 4 und 8% der Beschäftigten. Die Zahlen sind seit 20 Jahren konstant und schwanken vor allem aus konjunkturellen Gründen.
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Wenn aber gekündigt wird – gibt es Faktoren, die diesen Schritt wahrscheinlicher machen? In der PERSONALquarterly (Should I stay or should I go) fassen zwei Autoren die Ergebnisse einer umfassenden Meta-Studie (Rubenstein et al.) zusammen. Hier die Zusammenfassung der Zusammenfassung:
Mittelstarke Korrelationen (0,20 bis 0,24) gibt es zwischen Kündigung und…
- Alter (Ältere kündigen seltener)
- Kindern (Wer Kinder hat, kündigt seltener)
- Einzelnen Persönlichkeitszügen wie emotionale Stabilität
- Gehalt und Arbeitsplatzsicherheit (hohes Gehalt und hohe Sicherheit = geringere Kündigungswahrscheinlichkeit)
- Unterstützung durch die Organisation und Unternehmensklima
- Führung
- Arbeitszufriedenheit und organisationales Commitment
- Engagement
- Stress
Die Zusammenhänge sind, wie erwähnt, nicht sonderlich stark. Noch geringer bis gar nicht vorhanden sind Zusammenhänge zwischen Leistung, Ausbildung, Organisationsgröße oder Organisationsprestige und tatsächlicher Kündigung.
Den höchsten Wert mit einer Korrelation von -0,29 erzielt die wahrgenommene Passung zwischen Job bzw. Unternehmen und dem Mitarbeiter. Immerhin ein kleiner Hinweis.
Halt, es gibt noch stärkere Zusammenhänge: Wer über eine Kündigung nachdenkt oder auf Jobsuche ist, der kündigt mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit – welche Überraschung.
Was sagt uns das? Mit einfachen Maßnahmen ist es in Sachen Mitarbeiterbindung nicht getan. Es ist auch nicht allein der böse Vorgesetzte, der Menschen aus der Organisation treibt – offenbar muss immer ein ganzes Bündel an Faktoren zusammentreffen. Auch nicht weiter erstaunlich.