26. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Assessment mit Brille

INSPIRATION: Online-Assessments sind keine wirklich neue Sache mehr, was also ist so besonders an Virtual Reality-Assessments? Ein Versuch mit dem ersten psychometrischen Test lässt ahnen, was da auf uns zukommt. Und die Aussichten sind in der Tat ziemlich vielversprechend. Der Geschäftsführer einer Beratungsgesellschaft, die sich intensiv dem Thema widmet, beschreibt einen Selbstversuch im Personalmagazin (Virtual Reality: Mehr als ein Spiel), bei dem er mit einer Brille auf einem Stuhl sitzt und aus Würfeln auf einem Tisch vor ihm ein Gebilde nachbauen soll.

Den Tisch gibt es gar nicht, die Würfel auch nicht, alles ist virtuell. Und dennoch kann er sie anfassen, drehen, von allen Seiten betrachten, aufeinander stapeln oder sogar wegwerfen – sie verschwinden dann einfach im Nirgendwo. Hat er sie falsch zusammen gesetzt, kann er das jederzeit ändern, von vorne anfangen und einen neuen Versuch starten. Dabei muss er die Zeit im Blick behalten, sich beeilen, denn sobald eine Aufgabe gelöst ist, folgt die nächste. So wie man das kennt von psychologischen Eignungstests, die bestimmte kognitive Fähigkeiten messen sollen.


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Wobei wir Psychologen uns ja immer schwer damit taten, Aufgaben zu entwickeln, die grundsätzliche Fähigkeiten erfassten, die möglichst dem nahe kommen, was nachher auch in der Realität gefordert wird. Dazu zählen vor allem konkrete Arbeitsproben. Ich erinnere mich an die Drahtbiegeprobe, wo die Bewerber aus Draht Muster nach bestimmten Vorlagen zurechtbiegen sollten. Wie mühsam es war, die „Werke“ anschließend mit Hilfe von Schablonen hinsichtlich Qualität und Genauigkeit zu bewerten. Und ob man damit wirklich Fähigkeiten erfasst hatte, die für die Tätigkeit von Elektrikern, Schlossern, Schreinern u.a. entscheidend sind, war auch nicht sicher.

Solche Arbeitsproben könnten in Zukunft also mit Hilfe von VR in allen möglichen Varianten existieren, die Auswertung übernimmt der Rechner. Und der Kandidat müsste vermutlich nicht einmal mehr vor Ort antreten. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Der Autor hat sich auch an einer weiteren Aufgabe versucht. Diesmal stand er und musste mit virtuellen Laserschwertern Gegenstände, die auf ihn zuflogen, abwehren. Da geht es um Reaktionsgeschwindigkeit, Hand-Auge-Fuß-Koordination, Beweglichkeit und anderes. Wie man sieht, können mit derartigen Aufgaben viele Merkmale auf einmal erfasst und gemessen werden, da tun sich ganz neue Möglichkeiten auf.

All das scheint im Moment noch extrem aufwändig zu sein. Die Programmierung solcher Aufgaben kostet viel Zeit und Geld, an der oben beschriebenen Aufgaben haben die Experten über zwei Jahre getüftelt. Die Anforderungen an die Technik und die Rechnerkapazität sind ebenfalls enorm, aber wer die Fortschritte auf diesem Gebiet in den letzten Jahren mitbekommen hat, wird wohl kaum daran zweifeln, dass hierfür Lösungen gefunden werden.

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