9. November 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Der Weg zurück

INSPIRATION: Folgt auf die große Kündigungswelle nun verstärkt die reumütige Rückkehr? Angeblich erwägt fast jeder zweite Jobwechsler eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber (Liebe auf den zweiten Blick). Tatsächlich gehen aber nach der gleichen Umfrage nur 5% tatsächlich zurück. Dabei spricht so einiges dafür. Für den Arbeitgeber bietet die Geschichte gleich mehrere Vorteile: Man kennt sich, aufwändige Auswahlverfahren kann man sich sparen. Der Ehemalige bringt neue Erfahrungen mit, weiß auch, auf was er sich einlässt. Die Gefahr, dass er von falschen Erwartungen ausgeht, ist deutlich geringer.

Es bedeutet aber in Zeiten des Fachkräftemangels auch, dass die Ehemaligen mit entsprechendem Selbstbewusstsein anklopfen und folglich deutlich mehr fordern. Wobei das nicht nur das Finanzielle betrifft, sondern vermehrt Wünsche nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mehr Freizeit und persönliche Entwicklung.


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Mehr Augenhöhe gewünscht

Liegt es an den hohen Forderungen, dass so wenige den Weg zurückfinden? Eine andere Erklärung könnte sein, dass hier der ehemalige und vielleicht immer noch auf der Position befindliche Chef eine Rolle spielt. So manch einer reagiert bei einer Kündigung persönlich gekränkt. Hat er doch gefühlt viel Zeit und Energie in jeden Mitarbeitenden gesteckt, und diese danken das dann, indem sie einfach gehen. Das tut dann weh, wobei eine professionelle Reaktion sicher anders aussieht. Es spricht sicher nichts dagegen, die eigene Enttäuschung auszudrücken, aber nicht in Form schnippischer oder beleidigter Äußerungen, sondern eher als Bedauern, weil man jemanden verliert, den man sehr schätzt.

Wer auf diese Weise verabschiedet wird, dem dürfte es deutlich leichter fallen, sich später wieder zu melden. Zumal eine solche Entscheidung vermutlich auch nicht mal so eben gefällt wird, schließlich erhofft man sich von einem Wechsel natürlich eine Verbesserung – was in der Regel beim Gehalt zwar zutrifft, aber ansonsten keine Selbstverständlichkeit ist. Dann muss man vielleicht zugeben, dass der neue Job leider auch Nachteile hatte und man nun den alten Arbeitgeber in anderem Licht sieht.

Spricht alles dafür, sowohl im Falle einer Kündigung als auch beim erneuten Anklopfen „erwachsen“ zu reagieren, sprich: Nachzufragen, was den Kollegen dazu veranlasst hat, ihm mitzuteilen, was man an ihm schätzt und Offenheit für eine spätere Rückkehr signalisieren – natürlich nur, wenn es ernst gemeint ist. Es spricht offenbar auch nichts dagegen, bei freien Positionen Kontakt zu Ehemaligen aufzunehmen und mal nachfragen. Wenn das stimmt, dass so viele eine Rückkehr erwägen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, auf Interesse zu stoßen, doch relativ hoch.

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