9. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Fünf mal Warum

PRAXIS: Ein Klassiker, der Führungskräften bei Toyota in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte: Die mehrfache Frage nach dem Warum. Wobei diese Vorgehensweise bei Toyota nicht ausschließlich dazu dient, ein Problem zu beseitigen, sondern auch, um Mitarbeiter zu entwickeln.

Die Haltung dabei: Wer sich mit dem erstbesten Grund für ein Problem zufrieden gibt, der wird die „wahre“ Ursache übersehen und hat das gleiche Problem bald wieder vor der Brust. Also werden Führungskräfte angehalten, immer mehrfach nach der Ursache für ein Problem zu fragen.

An einem selbst erlebten Beispiel: „Die Tür an der Profi-Spülmaschine hängt schief und geht immer wieder auf. Dadurch wird der Spülvorgang unterbrochen!“

„Warum hängt die Tür schief?“ – „Auf der einen Seite fehlt eine Schraube und die Halterung hängt runter.“

Einfache Lösung: Die Schraube wird ersetzt. Oder aber die nächste Frage:

„Warum fehlt denn die Schraube?“ – „Wir müssen die Tür immer zuknallen, damit sie richtig schließt. Ist doch klar, dass sich dann die Schrauben lösen.“

„Warum müsst Ihr die Tür zuknallen?“ – Weil sie seit einiger Zeit immer mehr klemmt und sich schwer schließen lässt.“

„Warum klemmt die Tür?“ – „Offenbar hat sich der Rahmen oder die Tür verzogen.“

„Warum hat sie sich verzogen?“ Es stellt sich heraus, dass die ganze Maschine nicht mehr grade steht, was mit einer einfachen Wasserwaage festzustellen ist.

Wie erwähnt, dient diese fünffache Nachfrage (wobei man sich nicht an der Zahl „Fünf“ aufhängen sollte) vor allem dem Ziel, den Mitarbeiter zu entwickeln. Wer immer wieder erlebt, dass seine Führungskraft beharrlich nachhakt, der gewöhnt sich daran, selbst tiefer in das Problem einzusteigen und wird es mehr und mehr allein lösen. Womit sich die Führungskraft nach und nach überflüssig macht…

(aus: OJT Solutions Inc.: Toyotas Geheimrezepte für die Mitarbeiterentwicklung, S. 77-81)

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