27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Handynutzung im Seminar

PRAXIS: Vermutlich verdrehen die meisten Trainer die Augen beim Thema „Handynutzung“. In der Regel wird eine Regel aufgestellt, nach der die Handys (und andere elektronischen Geräte) ausgeschaltet bleiben und erst in den Pausen genutzt werden. Aber warum sich das Handy der Teilnehmer nicht zum Komplizen machen, statt es als Konkurrenten um Aufmerksamkeit anzusehen?

So könnte schon vom ersten Moment ein Schild im Seminarraum hängen mit der Aufschrift: „Bild- und Tonaufnahmen ausdrücklich erlaubt„. Es gibt in der Regel so viele Momente und Resultate, die aufgenommen werden könnten, um sie nachher noch einmal zu betrachten – warum dann nicht die Teilnehmer selbst dazu animieren, diese festzuhalten? Damit könnte man sich sogar das Fotoprotokoll nach der Veranstaltung sparen, weil die Teilnehmer alles für sie Wichtige bereits aufgenommen haben.


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Das Handy als Co-Trainer

Das Handy kann man als Trainer aber noch viel mehr einbinden. Wie wäre es damit, die Teilnehmer zu Beginn des Workshops durch das Haus oder über das Außengelände laufen zu lassen und sie zu bitten, Bilder vom Zielzustand aufzunehmen? Sie sammeln Motive, die für das stehen, was sie in dem Seminar erreichen wollen. Anschließend werden diese Fotos in der Vorstellungsrunde erläutert und man spart sich die übliche Abfrage nach den Erwartungen.

Der Trainer kann die Teilnehmer zudem bitten, das Bild als Hintergrundbild auf ihren Handys einzustellen, damit es während des Workshops (oder länger) bei jedem Entsperren des Handys angezeigt wird und an das Ziel erinnert.

Hieraus kann man noch viel mehr machen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die Teilnehmer einen Merksatz, eine Zielformulierung oder einen neuen Glaubenssatz als Text auf ihrem Bildschirm anzeigen lassen, so dass dieser regelmäßig ins Auge fällt? Oder sie nehmen den Satz als Audioaufnahme und verwenden ihn als Klingelton.

Im weiteren Verlauf des Seminars lässt sich das Handy erneut einsetzen. Statt Zielbilder zu machen könnte der Auftrag lauten, mit Problem- oder Ressourcenbildern zurückzukommen. Oder die Teilnehmer machen Selfies mit einem bestimmten Gesichtsausdruck. Oder sie erstellen ganze Bildgeschichten. Wenn man das Handy einmal  als Freund entdeckt hat, fallen einem bestimmt noch viele weitere Nutzungsmöglichkeiten ein.

(nach Horst Lempart: Bildschirmschoner, in: 52 agile Seminarmethoden. Junfermann 2019 S. 41-42)

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