INSPIRATION: Da machen sich die Strategen große Gedanken, wie sie ihr Unternehmen aufstellen oder ausrichten wollen, dabei ist die Sache ganz einfach: Letztlich geht es um Aufgaben, die zu erledigen sind. Diese müssen nur benannt und priorisiert werden. Angeblich hat Twitter auf diese Weise den Turnaround geschafft (In welchem Geschäft sind Sie?)
Das Konzept von „Jobs to be done“ stammt von Management-Vordenker Clayton Christensen. Die Idee ist schlicht: Man konzentriere sich auf die Aufgaben, die der Kunde erfüllt haben möchte. Fertig. Also nicht zu überlegen, wer oder was man ist (Ein Autohersteller, ein Versicherungsunternehmen, ein Online-Marktplatz), sondern was man tut. Entweder ein Problem lösen (Ein Auto reparieren, eine Krankheit kurieren) oder ein Ziel erreichen (Ein Produkt erwerben, eine Sprache lernen).
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Solche Aufgabenbeschreibungen helfen, die Identität eines Unternehmens zu erfassen, seine Ausrichtung zu definieren und vor allem die Kunden zu motivieren, bei diesem Unternehmen „anzuheuern“. Sie sorgen dafür, dass Kunden überhaupt zu einem Unternehmen kommen.
Wie macht man das? Auch ganz einfach: Zuerst schaut man sich die Jobs an, für die das eigene Unternehmen schon genutzt wird. Dabei helfen Befragungen und vor allem Beobachtungen, wie sich die Kunden verhalten, was sie kaufen bzw. wie sie die Dienstleistungen nutzen.
Dann werden diese Aufgaben priorisiert, also festgelegt, auf welche vorrangigen Aufgaben man sich konzentrieren will. Man kann z.B. die drei „Core Jobs“ (drei Kernaufgaben) definieren. Hierzu helfen Workshops, bei denen ausgewählte Mitarbeiter die Jobliste nach Kriterien gewichten, z.B. wie intensiv werden sie von Kunden in Anspruch genommen, wie hoch ist der erwartete Wert der Lösung oder wie überzeugend kann man die Aufgabe lösen.
Und schließlich kommuniziert man diese drei Kernaufgaben im ganzen Unternehmen und beschreibt alle Prozesse, die dazu dienen, diese Aufgaben zu erfüllen. Trägt etwas nicht zur Erfüllung der drei Core-Jobs bei, wird es gestrichen.
Am Beispiel eines Autobauers wird gezeigt, welche Konsequenzen diese Sichtweise hat. So wird aus einem Unternehmen, das in der Autobranche tätig ist, eines, das sich um die persönliche Mobilität kümmert. Die Konkurrenz sind dann nicht mehr nur Autobauer, sondern Fahrdienste, Lieferdienste, Videokonferenzanbieter, Fahrradhersteller etc.
Man konkurriert dann nicht mehr nur, indem man bessere Autos baut, sondern findet ganz neue Geschäftsbereiche. Entsprechend werden die Innovationen auch ganz anders aussehen.
So einfach also ist das mit der Strategie? Bei Twitter soll es funktioniert haben. Die drei Kernaufgaben lauteten am Ende: „ich informiere mich“, „ich führe ein Gespräch“ und „ich informiere andere“.
Wie lauten die drei Kernaufgaben in Ihrem Unternehmen?