12. Oktober 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Feedback erhöht die Akzeptanz

INSPIRATION: Unternehmen, die Bewerber mit Hilfe eines Assessment Centers sichten und auswählen, fürchten zu Recht, dass das Verfahren ihrem Ruf schadet. Denn das Verfahren hat etwas von einer Casting-Show. Und Bewerber, die es nicht so mit dem Konkurrenzdenken und dem Wettbewerbsdruck haben, sind verständlicherweise eher abgeneigt, an so etwas mitzumachen zu müssen.

Vier Merkmale können laut Schuler die Aktzeptanz verbessern: Information, Kontrolle, Transparenz und Feedback.  Nun hat ein Professor mit seinen Studenten ein „Experiment“ durchgeführt (Akzeptanz für das AC). Im Rahmen eines Workshops zur Vorbereitung auf die Bewerbung nahmen 112 Studenten an einem AC teil. Sie wurden anschließend in drei Gruppen eingeteilt. Die erste erhielt gar kein Feedback, die zweite nur eine kurze inhaltliche Rückmeldung über allgemeine Stärken und Entwicklungsfelder (woanders auch Schwächen genannt). Und die dritte Gruppe bekam noch zusätzlich Feedback zu jeder einzelnen Übung.


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Eine Studie

Dann hat man die Teilnehmer einen Fragebogen zur Gesamtbewertung ausfüllen lassen und dabei die Antworten auf die Frage: „Welche Schulnote würden Sie dem AC geben?“ ausgewertet, d.h. die Mittelwerte miteinander verglichen. Da bin ich ja immer etwas skeptisch, andererseits klingt das Versuchs-Design schon recht durchdacht. Wenn der einzige Unterschied bei den drei Gruppen die Art des Feedbacks war, ansonsten die Aufteilung zufällig, dann sprechen nur die niedrigen Zahlen gegen eine Verallgemeinerung des Ergebnisse. Und das sieht so aus:

Das AC mit dem differenzierte Feedback wurde im Durchschnitt mit 1,5 besser bewertet als das ohne jegliche Rückmeldung, das mit dem allgemeinen Feedback noch mit 0,85. Was für die ohnehin vermutete Ansicht spricht, dass man Bewerbern, die sich über einen Tag abmühen, fairerweise eine Gegenleistung bieten sollte, auch wenn sie abgelehnt werden. Selbst wenn sie das Feedback inhaltlich nicht akzeptieren sollten – immerhin lernen sie, wonach sie beurteilt wurden und können dieses Wissen beim nächsten Mal nutzen.

Übrigens: Die Befürchtung, dass aufgrund des AGGs Bewerber klagen, wenn man ihnen sagt, woran eine Bewerbung gescheitert ist, scheint es nicht mehr zu geben. Im Gegenteil: Wer keine Auskunft gibt, macht sich offenbar verdächtig, dass da Diskrimierung eine Rolle spielt. Spricht noch mehr für ein Feedback nach einem AC.

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