11. Dezember 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Gutes Gewissen

INSPIRATION: „Nachhaltigkeit ist ein unendlich weites Feld“, sagt der Chef eines Mittelständlers, der so einiges unternimmt, um den heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. Wo anfangen? Wobei so viel klar ist: Das kostet – und niemand kann sagen, ob sich die Investitionen lohnen, sprich: Ob die Kunden das Engagement auch honorieren. Drei Beispiele aus der Wirtschaftswoche (Geschäftsrisiko Gewissen).

Das erste handelt von einem Hersteller von Waffelschnitten, der inzwischen auf seinen Verpackungen das Label „Fair Trade“ trägt. Zumindest für den Kakao und die Bananen. Für die Haselnüsse fand er kaum Produzenten und hat inzwischen eine eigene Plantage in Aserbaidschan hochgezogen. Bis diese Früchte bringt, dauert es noch. Man kann sich vorstellen, das solche Anstrengungen nicht nur aufwändig, sondern auch teuer sind. Ob der „Return on Sustainability Investment“ den Aufwand rechtfertigt, zeigt sich wohl erst später. Zumindest wird hier deutlich, dass es bei dieser Veränderung nicht nur um Nachhaltigkeit geht, sondern auch um die Sicherung der Lieferquelle.


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Eine wichtige Lehre aus dem Vorgehen: Mit kleinen Schritten vorgehen. Der Hersteller hat erst mit weniger bedeutenden Marken experimentiert und Erfahrungen gesammelt, also nicht gleich versucht, die komplette Produktpalette umzustellen. Sonst wäre es ihm vielleicht so ergangen wie Lidl. Dort hatte man angekündigt, bei Bananen komplett auf Fairtrade umzustellen, aber offenbar haben die Kunden das nicht honoriert und woanders die günstigeren erworben. Also ruderte der Konzern zurück und bietet nun auch wieder „konventionell angebaute“ Bananen an. Hätte man vermutlich cleverer machen können und mit einem schrittweisen Vorgehen experimentieren sollen. So wirkt das Ganze dann nicht allzu glaubwürdig.

Ähnliches berichtet ein Fruchtsafthersteller, der ein ganzes Team etabliert hat, das dafür zuständig ist, sämtliche Felder der Nachhaltigkeit zu beackern. Auch dort hat man festgestellt, dass die eine oder andere Investition am Ende weitere Vorteile bringt, z.B. leichtere Verpackungen, die dann helfen, Transportkosten zu senken.

Das aber auch der konsequente Umbau einer Marke in Richtung Nachhaltigkeit funktionieren kann, hat der Hersteller der Marke Frosch gezeigt. Dort musste man jetzt die Preise kräftig anheben und fragte sich, ob der Kunde dabei mitspielt. Und siehe da, man verzeichnet sogar mehr Wachstum als die Konkurrenz. Der Unternehmer vermutet, dass hier das Vertrauen eine große Rolle spielt. Wenn man sich einmal den Ruf erarbeitet hat, wirklich nachhaltige Produkte anzubieten, dann bleiben einem die Kunden treu. Da hätte Lidl also schon früher konsequent auf Nachhaltigkeit setzen müssen, dann hätte das auch mit den Bananen geklappt. Okay, da ist ein Discounter vielleicht nicht mit einem Reinigungsmittelhersteller vergleichbar, aber wer weiß. Denn auch letzterer hat nach und nach weitere Produkte ins Sortiment genommen und sich so neue Geschäftsfelder erschlossen. 

Es führen offenbar mehrere Wege zur Umstellung auf Nachhaltigkeit.

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