INSPIRATION: Was würden Sie einem jungen Paar raten, das am Anfang seiner Berufslaufbahn und vor der Entscheidung steht, Kinder in die Welt zu setzen? Laut einer Befragung wünschen sich Frauen und Männer gleichermaßen, dass sich die Partner die Aufgaben zu Hause teilen, und zwar halbe-halbe. Das aber ist alles andere als einfach.
Wobei sich für die meisten Menschen die Frage vermutlich erst garnicht stellt. Entweder weil es zu spät ist und man erst mit der Geburt der Kinder merkt, wo die Schwierigkeiten liegen. Oder weil einer von beiden finanziell deutlich besser dasteht und schon aus existenziellen Gründen der andere zu Hause bleibt.
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Aber wie umsetzen?
Die Paare, die in der Wirtschaftswoche zu Wort kommen (Unternehmen Familie), haben da schon ein Luxusproblem. Beide Partner sind jeweils hoch qualifiziert und haben beste Aussichten auf Top-Jobs. Bei einigen klappt das mit der Organisation oder der Balance zwischen Familie und Beruf, weil sie auch das Privatleben mit großer Disziplin straff organisieren. Wichtigstes Tool dabei ist der geteilte elektronische Kalender, in dem auch sämtliche Termine der Familie aufgenommen werden. Ist vermutlich nicht jedermanns Sache.
Eine andere Variante ist das Ausgliedern vieler Aufgaben. Da sorgt dann eine Kinderfrau für den Nachwuchs und das Haus wird von Reinigungskräften in Schuss gehalten. Wobei hier der soziale Druck, vor allem auf die Frauen, nach wie vor hoch ist: Wozu hat jemand Kinder, wenn er diese dann von „Fremden“ erziehen lässt? Antwort einer Betroffenen: „Es kommt doch weniger auf die Zeit, die man mit den Kindern verbringt, als auf die Intensität an. Wenn wir zu Hause sind, dann sind wir auch wirklich da.“ Da ist was dran, denn was haben Kinder davon, wenn ihre Eltern zwar zu Hause sind, aber dann auf dem Spielplatz auf der Bank sitzen und stundenlang auf ihr Handy starren?
Was hilft?
Deutlich wird auch, dass schon früh eine Klärung stattfinden sollte. Paare sollten noch vor der Familiengründung ihre Ambitionen austauschen, das könnte so mancher Enttäuschung vorbeugen. Und nach wie vor dürfte es die Frau sein, die ihren Standpunkt besonders klar machen sollte. Denn zu versprechen, dass man sich zur Hälfte ins Familienleben einbringen wird, ist etwas anderes, als nachher auch wirklich Verantwortung zu übernehmen. „Manche Männer würden zwar das machen, was ihnen ihre Frauen auftragen, selbstständig denken aber nicht.“ Wobei die Frauen sich auf der anderen Seite aber auch von der Vorstellung lösen müssen, dass es nur den einen Weg gibt – nämlich ihren. Also müssen sie Aufgaben konsequent abgeben und ertragen, wenn der Mann eine andere Art der Haushaltsführung hat – und es eben nicht so aufgeräumt ist, wie sie das gerne hätte.
Die Grundlage für eine gelungene Kombination ist am Ende dann wie immer eine gelungene Kommunikation. Die gegenseitigen Erwartungen müssen geklärt werden, und das immer wieder. Was natürlich auch für die Paare gilt, bei denen nicht beide großen Wert auf eine Karriere legen oder einer von beiden schlechtere Aussichten hat. Auch hier sollten beide Partner wissen, was auf sie zukommt. Zu dumm, dass die Gründung einer Familie und die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben in der Regel zeitlich zusammenfällt …