INSPIRATION: Was tun, wenn der Job keine wirkliche Freude bereitet und die Motivation schwer leidet? Man sucht sich einen neuen Job. Oder aber sorgt dafür, dass der alte wieder mehr Freude bereitet. Indem der „Fit der Aufgabe mit der eigenen Person erhöht wird, wobei der Kern erhalten wird“ (Motivation 4.0). Führungskräfte können dabei helfen.
Kein wirklich neues Konzept, aber mit irgendwas müssen Beratungsfirmen ja auf den Markt gehen, wenn die großen Themen fehlen. Und Motivation geht immer. Vor allem, wenn man jetzt mit „Motivation 4.0“ daherkommt. In diesem Fall sind es Autoren von Egon Zehnder, die sich sogar ein Copyright auf das Vorgehen gesichert haben.
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Worum geht es?
Bevor er frustriert kündigt, schaut der „Job Crafter“, welche Möglichkeiten die Aufgabe zusätzlich bietet, die auf die eigenen Bedürfniss passen. So kann der Programmierer vielleicht zusätzlich Design- oder Moderationstätigkeiten übernehmen, der Controller vielleicht anfangen zu programmieren. Oder der Busfahrer wird zum Konfliktvermittler. So gewinnt man wieder mehr Freude am Job und alles ist gut, solange die eigentliche Aufgabe nicht vernachlässigt wird.
Die zweite Möglichkeit ist die Gestaltung der Beziehungen am Arbeitsplatz. Man sucht nach Kollegen, die einen unterstützen oder mit denen man sich austauschen kann oder die einem helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen. Der Controller sucht dann den Kontakt zum Arbeiter in der Fabrik, um zu verstehen, warum ein bestimmtes Maß an Ausschuss nicht zu verhindern ist. Der Busfahrer freundet sich mit einem Stamm-Fahrgast an. Und der Programmierer geht regelmäßig mit einem Kollegen aus dem Marketing zum Mittagessen.
Und schließlich gibt es die Möglichkeit der kognitiven Rahmung. Soll heißen: Man verändert die Wahrnehmung der Aufgabe und erkennt ihre Bedeutung im Gesamtkontext. Der Programmierer stellt Software zur Verbesserung des Kundenerlebnisses her, der Controller sorgt für die weiße Weste des Unternehmens und der Busfahrer für eine nachhaltige Mobilität in Zeiten des Klimawandels.
Das geschützte Konzept von Zehner heißt DADA (c): Discover (Welches sind meine Stärken?), Aspire (Was ist mir wichtig?), Design (Wie müsste meine Arbeit gestaltet sein, um mir Energie zu geben?) und Align (Wie passt das zu meinen bisherigen Aufgaben?).
Und was trägt die Führungskraft dazu bei? Sie steht zum einen nicht im Weg; und gestattet oder begrüßt und unterstützt die Erweiterung der Aufgabe. Statt Kontrolle und Überwachung also soziale Unterstützung und Klärung der Rollen. So stärkt man die „Selbstwirksamkeit der Mitarbeiter„. Und damit die Mitarbeiter ihren Beitrag zum großen Ganzen verstehen, zeigt man ihnen dieses große Ganze auf und lässt sie an den Visionen, die man für die Organiation hat, teilhaben.
Nicht wirklich neu
Kommt das irgendwie bekannt vor? Freiräume ermöglichen, Sinn vermitteln, Kontrolle abgeben? Damit die Führungskräfte das auch hinkriegen, werden sie geschult.
Wenn der Text arg ironisch klingt, dann vielleicht deshalb, weil es so vertraut klingt. Es erinnert sehr daran, wie Eltern ihren Kindern sagen: Du findest Schule doof? Dann such dir doch Freunde! Oder: Sieh doch mal den Nutzen, wenn du ein gutes Abi machst! Hat prima funktioniert, oder?
Im Ernst, all das ist ja nicht falsch, und ich würde jedem, der sich bei mir über seinen Job beschwert, vermutlich auch ähnliche Tipps geben. Aber wäre es nicht viel sinnvoller, mit Mitarbeitern, die unzufrieden mit ihrer Tätigkeit sind, gemeinsam oder im Team zu überlegen, wie sich daran etwas ändern lässt? Anders als Lehrer in der Schule haben Unternehmer und Manager vielleicht doch die Möglichkeit, Dinge zu verändern.