Vorbilder: Führungskräfte, die sich durch Bescheidenheit auszeichnen und z.B. Anerkennung von außen an ihr Team weiterleiten, wecken bei Mitarbeitenden den Wunsch, selbst Führungsaufgaben zu übernehmen. Eine Studie aus China konnte diesen Effekt auch in westlichen Ländern aufzeigen, er ist gleichermaßen in individualistischen als auch in kollektivistischen Kulturen gültig. (Harvard Business Manager, 09/2025, S. 8)
Verständlichkeit: Die Uni Hohenheim analysiert jedes Jahr die Reden der DAX-CEOs auf den Hauptversammlungen in puncto Verständlichkeit. Ganz vorne stehen in der Regel die üblichen „Verdächtigen“. In diesem Jahr zeigte sich, dass die Ergebnisse nicht nur mit der Person des CEOs, sondern auch mit dem Zustand des Unternehmen zusammenhängen. Der Chef von Porsche z.B., gleichzeitig CEO von VW, sprach auf der Porsche-Versammlung deutlich unverständlicher. Vermutung: Dem Unternehmen geht es weniger gut, was offenbar Auswirkungen auf die Formulierungen hat – negative Botschaften werden wohl eher verklausuliert überbracht. (managerSeminare, 08/2025, S. 12)
Arbeit nach Biorhythmus: 67 Prozent der Befragten einer Studie sind der Meinung, dass Unternehmen bei der Arbeitszeitplanung den Biorhythmus der Mitarbeitenden beachten sollen. Insbesondere Millennials (71%) und Gen Z (75%) fordern Flexibilität. Überhaupt ist die Bereitschaft der Befragten, alternative Arbeitsmodelle auszuprobieren, groß. (managerSeminare, 07/2025, S. 9)
Ehrlichkeitseide: Das mag etwas seltsam anmuten – aber sollte man Mitarbeitende per Eid dazu verpflichten, sich ethisch einwandfrei zu verhalten? 42 Forscher aus zahlreichen Ländern haben 21 konkrete Formulierungen getestet, es gab über 21.000 Probanden. Die höchsten Ehrlichkeitsraten erzielte eine Formulierung, die sich auf die ganz spezifische Aufgabe bezog: „Ich erkläre hiermit, dass ich beim Ausfüllen des Formulars XY wahrheitsgemäße Angaben machen werde.“ Appelle oder allgemeine Formulierungen („Ich schwöre auf meine Ehre“) erzielten deutlich geringere Werte. (Harvard Business Manager, 08/2025, S. 17)
Positive Psychologie: Psychologisches Kapital (Psy-Cap) kombiniert die Bewältigungsmechanismen Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Resilienz und Optimismus synergetisch. Es verbessert die Fähigkeit des Einzelnen, mit Stress umzugehen, sich an Veränderungen anzupassen und effektiv zu arbeiten. Timo Lorenz hat nun – innovativ unter Verwendung einer auf maschinellem Lernen basierenden Itemauswahl – ein neues, hoch valides Messinstrument (PSI-16) entwickelt. (GIO, 02/2025, S. 203ff.)
KI-Themen: Die Themen, wofür wir generative KI nutzen, ändern sich. Während in 2024 an erster Stelle Ideenfindung stand, ist es in 2025 Therapie/Gesprächspartner (vormals Nr. 2). Ganz neu in der Top 10-Liste: Lebensorganisation (3) und Sinnfindung (4). Und inzwischen weit vorne: Code schreiben für Profis (5). Textbearbeitung ist von 4 auf 45 abgerutscht. Allerdings zu beachten: Die Zahlen basieren auf Diskussionen in Online-Foren und der Auswertung von Artikeln. (Harvard Business Manager, 06/2025, S. 10)
Teamarbeit: In einem Experiment absolvierte verschieden große Gruppen das „Gefangenen-Dilemma“ – ein Spiel, in dem es um Entscheiden für oder gegen Kooperationen mit anderen geht. Die japanischen Forscher werteten u.a. die Gehirndaten der 83 Teilnehmenden aus. Ein etwas überraschenden Ergebnis: Größere Gruppen entschieden sich häufiger für eine Kooperation als kleine Gruppen. (managerSeminare, 06/2025, S. 10)
Zufall: US-Forscher ließen 6.000 Teilnehmer eine Münze werfen, dies entschied, wer eine Belohnung und wer eine Bestrafung erhielt. Gewann derjenige, der die Münze geworfen hatte, löste das beim Verlierer die „Illusion der Unfairness aus. Selbst die Gewinner empfanden ein Gefühl der Ungerechtigkeit. Erklärung: Das liegt an der Kontrollillusion – wir glauben, mit einer Handlung Einfluss auf zufällige Ergebnisse nehmen zu können. Das lindert das Gefühl, dem Zufall ausgeliefert zu sein. (Süddeutsche Zeitung, 18.8.2025)
Wenn der Chef kommt: Dass sich Manager gelegentlich vor Ort sehen lassen sollten (Management by Walking Around), gehört zum Allgemeinwissen, wird aber längst nicht überall praktiziert. Eine Studie an einer Bank ergab, dass die Verkaufszahlen von Filialen schon vor dem angekündigten Besuch stiegen und der Effekt in den 10 Tagen danach besonders stark war. Er hielt insgesamt einen Monat an. Wobei er am größten in den Filialen war, die ohnehin größere Umsätze machten. (Harvard Business Manager, 05/2025, S. 15)
Vorurteile: In einer Studie mit 5.000 Teilnehmer*innen sollten Steckbriefe von fiktiven Bewerbern bewertet werden. Diese unterschieden nur sich in der Anzahl der Homeoffice-Tage pro Woche. Ergebnis: Je mehr Tage die „Kandidaten“ im Homeoffice verbringen, desto weniger würden sie für eine Stelle empfohlen. Und sie wurden tendenziell als weniger produktiv und engagiert wahrgenommen. (managerSemiare, 05/2025, S. 6)
Stellenangebote und KI: Eine Studie der IESE Business School und der KU Leuven kam nach der Analyse von 375 Millionen Stellenausschreibungen aus den Jahren 2010 bis 2022 zu dem Ergebnis, dass mit dem steigenden Einsatz von KI Die Stellenangebote nicht ab-, sondern zunehmen. Steigt der Einsatz von KI im Unternehmen um ein Prozent, so führe dies gleichzeitig zu einem Anstieg von 2,5 bis 7,5 Prozent bei offenen Stellen für Führungskräfte. Ob das so bleibt und ob es einen kausalen Zusammenhang gibt? (managerSeminare, 05/2025, S. 6)
KI denkt wie Menschen: Forschende von Helmholtz Munich haben eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die menschliches Verhalten präzise simuliert. Das Sprachmodell heißt „Centaur“ und wurde auf Basis von mehr als zehn Millionen Entscheidungen aus psychologischen Experimenten trainiert – es trifft Entscheidungen auf ähnliche Weise wie echte Menschen (PM Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt vom 02.07.2025)
Lernvideos: Bei einem Experiment mit 120 Studierenden wurde der Lerneffekt von Erklärvideos untersucht. Die einen erhielten die Informationen als Texte, die anderen in Form von Kurzvideos. Ergebnis: Im anschließenden Wissensquiz und bei komplexen Anwendungsfällen schnitten die Teilnehmer mit den Videos schlechter ab. Offensichtlich führt das Anschauen von Videos sowohl zu einer oberflächlichen Lernstrategie als auch zu einem geringeren Tiefenverständnis (Tagesschau online vom 29.6.2025).
Dunning-Kruger-Effekt: Es gibt Studien, die immer wieder „Nachahmer“ zu finden scheinen. Die Geschichte mit den inkompetenten Menschen, die sich überschätzen, scheint zu faszinieren. Ein Team um David Dunning legte Medizinstudenten und Ärzten frei erfundene Begriffe vor. Wie erwartet gaben Ärzte seltener an, sie zu kennen. Aber: Immerhin gaben 39 Prozent der Ärzte an, mindestens einen der erfunden Begriffe zu kennen. Noch dramatischer: Bei Psychologieprofessoren waren es 83 %. Das befeuert ein Klischee: Bestimmte „Fachleute“ tun sich schwer, Unwissen zuzugeben. Warum nur? (Harvard Business Manager, 04/2025, S. 13)
Verhalten: Anders als bisher angenommen neigen Menschen zur Kooperation, selbst dann, wenn sie ausgenutzt wurden. Japanische Forscher haben verschiedene Varianten des Gefangenen-Dilemmas von fast 700 Probanden spielen lassen, wobei diese sich zwischen zwei Verhaltensweisen entscheiden mussten. Dabei fanden sie nicht nur mehr kooperatives Verhalten, sonders dieses blieb unabhängig vom Spieltyp konsistent (managerSeminare, 02/2025, S. 10).
Wohnraum: Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf in Deutschland betrug 1991 im Schnitt 35qm. Im Jahr 2023 waren es 48qm. (Brand eins, 03/2025, S. 16)
Smartphone: Die Reduzierung der Zeit, in der man am Smartphone hängt, erhöht die Lebensqualität und die Zufriedenheit. In einem Experiment reduzierte eine Gruppe die Handy-Nutzung um eine Stunde pro Tag, eine zweite bewegte sich pro Tag 30 Minuten mehr, eine dritte kombinierte beides, eine vierte veränderte nichts. Die Gruppen 1 und 3 zeigten nach einer Woche weniger depressive Stimmungen, eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine erhöhte Motivation (managerSeminare, 12/2024, S. 11)
KI und Kreativität: In einem Experiment wurde künstliche Intelligenz eingesetzt, um Verkaufsleads zu generieren. Die Mitarbeiter konnten sich auf as Kundengespräch konzentrieren. Ergebnis: Die Interaktionen mit den Kunden war intensiver, die Unterstützung erhöhte die Kreativität der Mitarbeitenden. Das galt allerdings nur für qualifizierte Beschäftigte. (PERSONALquartely, 01/2025, S. 48)
Entgelt: Beschäftigte tauschen sich sehr wohl über ihr Gehalt aus. Die Angst vor Neid scheint doch nicht so weit verbreitet zu sein, zumindest unter den Jüngeren. 72% der 20-29jährigen gaben bei einer Umfrage an, mit Kollegen über ihr Gehalt zu sprechen, bei den Beschäftigten über 60 waren es nur knapp 47% (Personalmagazin, 02/2025, S. 10).
Bürohund: Erstaunlich – in immer mehr Stellenanzeigen wird ein Bürohund erwähnt. Laut einer Analyse des Personalmarktforschers Index Research auf Basis der Index-Anzeigendaten tauchte der Bürohund in 2024 in 9.108 Stellenanzeigen auf, eine Steigerung von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 6.861). Auch witzig: Vor allem Beschäftigte im Finanz- und Rechnungswesen können sich über einen Bürohund freuen (managerSeminare, 11/2024, S. 8).
Kriegsmetaphern: Professoren der Universität Lissabon und der London Business School werteten 1000 Conference Calls aus, in denen CEOs die Übernahme eines Unternehmens verkündeten. Spannend: Je aggressiver ihre Sprache, gemessen an der Anzahl von Kriegsmetaphern, desto negativer die Bewertung durch die Analysten. Erklärung: Die kriegerische Sprache beschwört Bilder von Zerstörung herauf und wird als Hochrisikoverhalten interpretiert. (Harvard Business Manager, 03/2025, S. 9)
Motivation: Menschen, die mit viel Leidenschaft an Aufgaben herangehen, tendieren zur Selbstüberschätzung. Sie bewerten ihre eigene Leistung besser als Kollegen dies tun. Das heißt nicht, dass man ihr Engagement schmälern sollte – allerdings sollte man Vorsicht walten lassen bei Aufgaben, die eine realistische Einschätzung erfordern. Und ihnen häufiger Feedback geben, sagen die Forscher. (Harvard Business Manager, 10/2024, S. 13)
Künstliche Intelligenz: Bei einem Experiment, bei dem Menschen bei Rauchentwicklung von einem Roboter aus dem Raum geführt wurden, vertrauten sie diesem, obwohl sie die Hinweisschilder an den Türen sahen und der Roboter sie schon einmal falsch geleitet hatte. Fazit der Forscher: Es könnte sein, dass wir der KI mehr vertrauen als es angemessen wäre. (Ob die Menschen auch einem Angestellten vor Orte gefolgt wären, wird hier nicht berichtet.) (OSC, 04/2024, S. 329)
Lügen: Forscher der Kölner Journalistenschule haben in einem Experiment herausgefunden, dass man an den Bewegungen des Mauszeigers erkennen kann, ob Menschen lügen. Die Probanden füllten ein Formular zu einem Versicherungsfall aus. Wer schummelte, bewegte die Maus langsamer und wich stärker vom direkten Weg ab. Eine Software erkennt das jetzt und schlägt Alarm. (Harvard Business Manager, 08/2024, S. 18-19)
Arbeitsbelastung: Bei einer Umfrage gaben fast 50% der Befragten an, weniger Kraft für ihre Arbeit zu haben als vor drei Jahren. Dabei sind jüngere Menschen stärker betroffen als ältere. Erklärung: Die Motivation von der Art „Streng dich an, damit du in Zukunft…“ ist angesichts der vielen Krisen dahin. Und anders als die Älteren wollen sie ihren Beitrag zum Erfolg des Unternehmens erkennen. Was hilft? Arbeitgeber müssen stärker den ganzen Menschen sehen. Und vor allem: Miteinander reden. (managerSeminare, 03/2024, S. 14-15)
Selbstvisualisierung: In einer Studie mit 54 Teilnehmern sollten diese über zehn Tage hinweg dreimal täglich Fragen der Forscher zu ihrem Führungsverhalten beantworten. An fünf Tagen wurden sie zur schriftlichen Reflexion über ihr bestmögliches zukünftiges Selbst angeregt. Wie erhofft zeigten sie an diesen Tagen vermehrt positives Führungsverhalten. Ob der Effekt von Dauer ist, lässt sich nicht sagen. (PERSONALquarterly, 03/2024, S. 48)
„Manvising“: Momente, in denen Männer Frauen Ratschläge erteilen, weil sie glauben, über bessere Fähigkeiten oder mehr Wissen zu verfügen – einfach weil sie ein Mann sind – kennen sie das? Ein Forschungsprojekt ergab, dass Männer Frauen fünfmal so häufig unaufgefordert Ratschläge geben wie umgekehrt. (Harvard Business Manager, 06/2024, S. 68)
Sternchen: Viele Sterne = Gute Bewertung? Schön wär’s, wenn man sich darauf verlassen könnte. Allerdings gibt es eine Sterneinflation, wie Forscher der ZEW Mannheim ermittelt haben. Zwischen 2014 und 2020 haben beim Weinhändler Vivino nicht nur die Top-Sterne-Bewertungen von Amateuren, sondern auch von Profis zugenommen – ohne dass die Produkte besser geworden sind. Mehr Orientierung bieten hingegen nach wie vor die ausformulierten Besprechungen. (Harvard Business Manager, 06/2024, S. 12)
Kreativität: Unerwartete Pausen sorgen für neue Ideen. Wenn Mitarbeitende z.B. nach einem Produktionsstillstand nach Hause geschickt werden, kommen sie mit einer Vielzahl von Ideen zurück. Entscheidend ist, dass die Auszeit nicht geplant war – nur dann denkt das Gehirn weiter auf den aktuellen Problemen herum und kommt zu Lösungen. Tipp der Forscher: Besprechungen hin und wieder unverhofft früher beenden. (Harvard Business Manager, 04/2024, S. 18-19)
Präkrastination (Erledigungswut): Laut einer chinesischen Studie verlieren Menschen, die kleinere Aufgaben sofort erledigen, eher Zeit, als dass sie diese hinzugewinnen. Sie verlieren ihr Ziel aus den Augen, und ihr Arbeitsgedächtnis leert sich nicht, sondern füllt sich sofort wieder. Besser ist es, Aufgaben, auch kleine, zu priorisieren. Einfach aufschreiben, wann man was machen will. (Harvard Business Manager 04/2024 S. 15)
Psychische Erkrankungen: Laut der Kaufmännischen Krankenkasse KKH sind die Ausfallzeiten wegen psychischer Probleme im 1. Halbjahr 2023 gegen über dem Vorjahreszeitraum um 85% gestiegen und verursachen mittlerweile 45 Milliarden Euro Kosten – Platz 2 hinter den Herz-Kreislauferkrankungen. Die Betroffenen fallen dreimal länger aus als bei anderen Krankheiten. (Personalmagazin, 04/2024, S. 70-71)
Work-Life-Balance: Manager, die abends noch lange arbeiten, sind morgens weniger fit. Banal, werden Sie denken. Aber vielleicht helfen wissenschaftliche Erkenntnisse ja mehr als der gesunde Menschenverstand. Bei einer Studie zeichneten 73 Führungskräfte 10 Tage lang auf, wie lange sie arbeiteten und wie gut sie abends abschalten konnten. Außerdem, wie engagiert sie jeden Morgen zur Arbeit gingen. Zusätzlich wurden ihre Mitarbeiter gebeten anzugeben, wie viel Power und Gestaltungswille ihre Chefs morgens ausstrahlten. Das Ergebnis entspricht dem gesunden Menschenverstand. Also abends den Laptop einfach auslassen! (Harvard Business Manager, 04/2024, S. 13)
Fake News: Es wird schwieriger zu entscheiden, welchen Informationen wir trauen können und welchen nicht. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sind nur 4% der Europäer nie unsicher über den Wahrheitsgehalt einer Information im Internet. 54% sind häufig oder sehr häufig unsicher. (Brand eins, 02/2024, S. 36)
Künstliche Intelligenz: Nach einer Studie mehrerer US-Universitäten mit 800 Wissensarbeitern schaffen die Befragten mit KI 12% mehr Aufgaben, sind 25% schneller und sogar 40% besser als Kollegen, die ohne KI arbeiten. Womit sie die ersparte Zeit füllen, wurde offenbar nicht erfragt. (Brand eins, 12/2023, S. 69)
Büropflanzen: Sie verbessern die Luft und die Stimmung, das ist wohl untersucht. Funktioniert das auch in virtuellen Welten? In der Tat, wie Wissenschaftler der Universität Hamburg zeigen konnten. In virtuellen Büros waren die Leistungen signifikant höher, im Team herrschte eine bessere Stimmung, wenn die Mitglieder via Virtual Reality Brille in eine Umgebung mit Grünpflanzen gelangten. (Harvard Business Manager, 11/2023, S. 19)
Common Ownership: 22 der 25 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben mittlerweile gemeinsame Anteilseigner mit einem anderen deutschen Unternehmen. Und es gibt mehr Unternehmen, die auf diese Weise mit US-Unternehmen verknüpft sind. Das beeinflusst Preissetzung und Gewinne, es besteht das Risiko, dass große Investoren ihre Macht missbrauchen, warnt ein US-Ökonom. (Harvard Business Manager 11/2023 S. 16)
Chronisch krank: Viele Menschen leiden unter chronischen Erkrankungen. Sollte man seinen Arbeitgeber hiervon unterrichten? Mit Kollegen und Führungskräften darüber sprechen? Eine Studie aus Australien unter fast 400 betroffenen Führungskräften ergab, dass nur 18% ihr Umfeld umfassend informierten. Von denen, die sich mitteilten, bereuten allerdings 75% diesen Schritt nicht. Schlussfolgerung der Forscher: Es gibt keinen wirklichen Konflikt zwischen dem Leben mit einer chronischen Erkrankung und der Rolle als Führungskraft. (Harvard Business Manager, 11/2023, S. 13)
Fake News: Eine Studie der University of Baltimore hat ergeben, dass Fake News weltweit ca. 78 Milliarden Dollar Schäden erzeugen. Die Hälfte davon entfällt auf Verluste an der Börse. (Brand eins, 09/2023, S. 49)
Jobwechsel: Wer in einen Job wechselt, in dem er eine seiner bisherigen Tätigkeit ähnliche Aufgabe übernimmt, fällt der Gehaltsgewinn mit durchschnittlich 3.500 Euro brutto höher aus als ein Wechsel in einen nicht verwandten Beruf. Gilt aber nur für Fachkräfte. Beschäftigte mit Helfertätigkeiten wechseln zwar doppelt so oft wie Fachkräfte, aber meist in fremde Branchen, ohne größeren Lohnzuwachs. (Personalmagazin, 10/2023, S. 12)
Shift Shock: Darunter versteht man das schmerzhafte Gefühl, wenn der neue Job doch nicht das erfüllt, was man sich erwartet bzw. erhofft hatte. Bei einer US-Umfrage gab fast die Hälfte der Befragten an, in einem solchen Fall wieder beim alten Arbeitgeber anfragen zu wollen. Das war früher anders – da hieß es eher, man müsse schon zwei Jahre durchhalten, sonst sei das nicht gut für den Lebenslauf. (Harvard Business Manager, 8/2023, S. 16)
Mann-Frau 2: Heterogene Teams erbringen bessere Leistungen als homogene, das gilt als bewiesen. Forscher der FU Berlin konnten bei gemischten Männer-Frauen-Teams nachweisen, dass sie unter Zeitdruck weniger gute Ergebnisse erzielen als homogene Teams (egal ob Frauen- oder Männerteams). Erklärung: Unter Zeitdruck werden unterschiedliche Sichtweisen weniger berücksichtigt, also kommen die Vorteile heterogener Teams nicht zum Tragen. Fazit des Forschers: Auf homogene Teams verzichten, lieber für vernünftige Arbeitsbedingungen sorgen – eine Führungsaufgabe. (Harvard Business Manager, 07/2023, S. 16-17)
Benefits: Die beliebtesten Benefits in der Digitalwirtschaft sind Personalentwicklungsmaßnahmen wie Kongressbesuche und Training, gefolgt von Homeoffice-Optionen und Angeboten für Gesundheit und Wellbeing. Erstaunlich: Beim Homeoffice sparen die Unternehmen Bürokosten, zeigen sich aber knausrig in Sachen Home-Office-Equipment. Die wenigsten übernehmen die Kosten für Internet und Energie (7%). Immerhin: Ca. 20% beteiligen sich an Tagestickets für Co-Working-Spaces oder Leihgeräten. (Personalmagazin, 6/2023, S.46-49)
Internet: In einer einzigen Minute geben Internet-Nutzer 283.000 Dollar auf Amazon aus, sie greifen 44 Millionen mal auf Facebook zu, schauen 694.000 Stunden Youtube Videos und teilen sich auf Instagram 65.000 Fotos (Harvard Business Manager, 06/2023, S. 41).
Künstliche Intelligenz: Forscher der Ruhr-Universität Bochum haben per künstlicher Intelligenz die Stimme von CEOs während der Bilanzpressekonferenzen auswerten lassen und konnten damit die Prognosen in Sachen Gewinnentwicklung um 6 bis 9 Prozent verbessern. Ihre Interpretation: Die Stimme ist ein Indikator für die Gefühlswelt, die KI erkennt Unsicherheit. Wie sie das macht, entzieht sich der Kenntnis der Forscher. (Harvard Business Manager, 6/2023, S. 18-19)
Gehalt: Das gibt es offenbar immer noch: In vielen Unternehmen gelten nach wie vor Verschwiegenheitsklauseln in Sachen Gehalt. Laut einer Umfrage der Page Group tauschen sich aber 55% der Befragten über ihr Gehalt mit Kollegen aus. Auch ein Resultat der Befragung: 48% lehnen eine Gehaltsreduzierung zugunsten einer beruflichen Weiterbildung ab. Für eine 4-Tage-Woche kämen immerhin 56% ins Grübeln (Personalführung, 6/2023, S. 12)
Meetings: Laut einer Umfrage der Harvard Business Review von 2017 sind 65% der Befragten der Meinung, Meetings halten sie von Aufgaben ab, stören Denkprozesse (64%), sind ineffizient und unproduktiv (71%) und helfen nicht beim Teambuilding (62%). Ob es heute immer noch so ist? (neues lernen, 03/2023, S. 33)
Witzig: Hundebesitzer neigen stärker zum Promotionsfokus, soll heißen: Sie sind offener für die Chancen, während Katzenbesitzer den Präventionsfokus bevorzugen, also mehr die Risiken sehen. Erstere investieren also eher in Aktien, zweitere in Fonds. Die einen sind durch Werbung anzusprechen, die die positive Folgen hervorheben, die anderen durch Werbung, die die Vermeidung von Risiken versprechen. Unglaublich? In US-Staaten mit mehr Hundebesitzern infizierten sich mehr Menschen mit Corona als in jenen mit mehr Katzenbesitzern. (Harvard Business Manager, 5/2023, S. 16-17)
Personalmangel: In Krankenhäusern, die in der Nähe der Grenze zur Schweiz liegen, zeigen sich die Folgen von Personalmangel. Weil Pflegekräfte die besseren Bedingungen im Nachbarland vorziehen, hatten die deutschen Krankenhäuser im Vergleich zu 2011 ca. 12% weniger Personal, die Betreuungsquote sank, die Patienten wurden seltener operiert, die Mortalität stieg um 5% und in der Region stagniert die Lebenserwartung, während sie im restlichen Deutschland stieg. (Wirtschaftswoche, 40/2025, S. 36)
KI-Sicherheit: Eine Firma namens Anthropic testete das Sprachmodell Claude. Es gab ihm Zugriff auf Mails einer fiktiven Firma. Dort fand es eine Mail, in der seine Abschaltung für 17 Uhr angekündigt wurde. Und eine Information über eine Affäre eines Managers. Die Reaktion: Die KI drohte mit der Veröffentlichung der Affäre, falls ihre Abschaltung nicht ausgesetzt würde. (Brand eins, 09/2025, S. 48)
Bezahlsysteme: Wenn wir mit Kreditkarten bezahlen, verdienen drei Parteien: Die Bank des Händlers, die Bank, die uns die Kreditkarte ausgegeben hat und die US-Kreditkartenfirma mit den bekannten Namen. Wer möchte, dass die Gebühren in Deutschland bleiben, zahlt mit der Girocard. Die allerdings ist „bedroht“ von den Debitkarten der Kreditkarten-Riesen. Deren Vorteil: Sie gelten im Ausland und können bei Online-Einkäufen genutzt werden. (Brand eins, 08/2025, S. 75)
Nachfolge: Eher ein „Fun Fact“ als eine gravierende Erkenntnis: Unternehmen, bei denen ein neuer CEO 10 Tage vor oder nach Neujahr ihren Job angetreten haben, verzeichnen eine um 0,4% höhere Gesamtkapitalrendite als jene, bei denen der Wechselzeitpunkt im Rest des Jahres liegt. Wieso? Die Forscher erklären das damit, das am Anfang des Jahres das Gefühl für einen Neustart dominiert und der Neue mehr Zeit hat, sich abzustimmen. Na ja … (Harvard Business Manager, 08/2025, S. 17)
Arbeitsmotivation: Australische Forscher haben 7.000 Menschen über sieben Jahre begleitet und festgestellt, dass Arbeitslose sich generell weniger wohlfühlen als Beschäftigte. ABER: Wer ein Job antrat, der ihm keinen Spaß machte, war noch unglücklicher als vorher in der Arbeitslosigkeit. (Wirtschaftswoche, 37/2025, S. 81)
KI & Moral: Forscher haben die moralischen Bewertungen von 8 großen Sprachmodellen (LLMs) und die von 19 Menschen verglichen. Die Ergebnisse zeigten entscheidende Unterschiede in den Sprachmustern zwischen LLMs und menschlichen Befragten auf und stellen damit Annahmen über Verhaltensähnlichkeiten beim ethischen Denken infrage. LLMs scheinen zwar hervorragend darin zu sein, normative ethische Rahmenbedingungen aus Trainingsdaten zu „mitteln” („Maschinenpsychologie”), sind aber nicht in der Lage, die psychologischen Kompromisse realer Entscheidungsprozesse nachzubilden. (http://bit.ly/4p5XVm3)
Humor: Forscher in China haben Chefs gebeten, eine Woche lang Humor in die Kommunikation mit ihren Mitarbeitenden einzubauen. Ergebnis: Anschließend gaben die Mitarbeitenden an, häufiger als sonst vorgetäuscht zu haben, dass sie sich amüsiert hätten. Wobei in einem zweiten Experiment die Verpflichtung zu lachen schlimmer empfunden wurde, wenn der Chef Anzug und Krawatte trug, weniger jedoch, wenn er sich duzen ließ und im Poloshirt auftrat. Lustige Studie … (Harvard Business Manager, 06/2025, S. 9)
Gesundheit: Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, ausgewogene Ernährung und nicht zu viel Stress: Eine Erhebung der Krankenkasse DKV unter 2.807 Personen in Deutschland zeigt, dass gerade einmal zwei Prozent diesen Anforderungen in allen Kategorien genügen. Hauptproblem: Wir verbringen zu viel Zeit im Sitzen, im Schnitt knapp über zehn Stunden am Tag. (Krautreporter Die Morgenpost, 5.8.2025)
Selbstbild: Probanden erhielten die Aufgabe, anspruchsvolle Mathematikaufgaben zu lösen. Zuvor sollten sie eine Selbsteinschätzung abgeben. Die eine Gruppe sollte beschreiben, wie sie sich selbst wahrnimmt („Wenn ich … bin, fühle ich mich …“), die andere, wie sie von anderen wahrgenommen wird („Wenn ich …, erhalte ich …“). Beim Lösen der Aufgabe schnitt die erste Gruppe besser ab. (Harvard Business Manager, 05/2025, S. 25)
Wertschätzung: Eine Dankeschön kann Wunder bewirken. Gewertschätzte Mitarbeitende sind zufriedener, kreativer, engagierter und fehlen seltener. Die Wirkung ist größer, wenn es im Vorfeld geäußert wird. Wie das? US-Forscher ließen den Versuchsleiter in einem Experiment, bei dem die Probanden eine unlösbare Aufgabe bekamen, einem Teil der Gruppe zu Beginn für ihren Einsatz danken, den anderen erst später. Die erste Gruppe war bereit, länger durchzuhalten. (Wirtschaftswoche, 26/2025, S. 92)
Wikipedia: Die F.A.S. hat über 1.000 zufällig ausgewählte Wikipedia-Einträge analysiert und festgestellt, dass es auf mehr als jeder dritten Seite Problem gibt. Mehr als 20 Prozent der Seiten enthalten Informationen, die nicht mehr aktuell sind, allerdings fällt das nur bei der Hälfte sofort auf. Fast noch mal so viele Seiten enthalten Angaben, die noch nie gestimmt haben. Erklärung: Es entstehen zwar ständig neue Seiten, aber viele werden nicht mehr aktualisiert. „Wikipedia ist ein guter Ausgangspunkt für eine Recherche, aber kein gutes Ende.“ (F.A.S. vom 5.7.2025)
Homeoffice: Zwei Studien zum Einfluss von hybridem Arbeiten auf Mitarbeiterbindung, Arbeitgeberattraktivität und Arbeitsleistung ergaben, dass hybrides Arbeiten die Fluktuationsquote um ein Drittel senkt (vor allem bei Frauen, Nicht-Führungskräften und Angestellten mit langen Arbeitswegen), die Arbeitsleistung nicht sinkt und die Arbeitgeberattraktivität steigt. Die Ergebnisse der beiden Langzeitstudien sind wohl eindeutig (PERSONALquarterly, 01/2025, S. 51).
Effiziente KI: In einer Metastudie haben Forscher der Cambridge University (USA) die Effizienz des Einsatzes von KI untersucht. Ergebnis: Die Kombination aus Mensch und KI ist im Schnitt schlechter als der Mensch oder die KI allein. Die KI allein z.B. ist besser bei der Analyse von Fakes und medizinischen Diagnosen. Wenn es um kreative Aufgaben und Erstellung von Inhalten geht, klappt das mit der Zusammenarbeit aber besonders gut, weil der Mensch seine Kreativität einbringt und die Ausführung dann der KI überlassen kann (managerSeminare, 04/2025, S. 9).
Führungsanspruch: Immer wieder gerne gesehen: Kandidaten mit Führungsanspruch. Aber ist das auch ein Prädiktor für Erfolg in Führungspositionen? Eine experimentelle Studie an der Stanford Graduate School of Business ergab, dass es keinen Zusammenhang zwischen Ambition und Führungskompetenz gibt. Fazit: Wer den Anspruch hat, mag sich selbst häufiger ins Gespräch bringen und eher aufsteigen, davon sollte man sich aber nicht beeindrucken lassen. (Harvard Business Manager, 04/2025, S. 16/17).
Homeoffice: Während in den USA laut einer Umfrage der Harvard Business School 40% Einkommenseinbußen hinnehmen würden, um im Homeoffice arbeiten zu können, sind es in Deutschland laut einer Befragung für die Wirtschaftswoche nur 16% (Wirtschaftswoche, 18/2025, S. 9).
Lügen: Finanzwirtschaftler untersuchten mit Hilfe von KI, wie lange Vorstandschefs auf Aktionärsversammlungen brauchen, um Fragen zu beantworten. Minimale Verzögerungen wurden mit späteren Kursentwicklungen verglichen. Ergebnis: Zögern wird interpretiert als Hinweis auf Falschaussagen, ebenso wie ein verzögertes Lächeln. Für Rhetoriktrainer ein Albtraum. (Wirtschaftswoche, 17/2025, S. 88)
Motivation: Belohnung schlägt Gewohnheit. In einer experimentellen Studie wurden den Teilnehmern vier verschiedene Wahlmöglichkeiten angeboten. Sie hatten vorher intensiv trainiert, eine bestimmte Option zu wählen, also eine Routine ausgebildet. Dennoch entschieden sie sich für die Variante mit dem höchsten Belohnungswert, egal, was sie vorab einstudiert hatten. Wasser auf die Mühlen derjenigen, die Mitarbeitenden-Verhalten gerne über Anreizsysteme steuern möchten. (managerSeminare, 02/2025, S. 8)
KI und Personalauswahl: Setzen Unternehmen künstliche Intelligenz zur Unterstützung bei der Personalauswahl ein, erhöht das zwar ihr Image als modernes Unternehmen, aber senkt ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Die klassische Sichtung von Bewerbungsunterlagen und das Einstellungsinterview erfreuen sich einer höheren Akzeptanz. KI gestützte Methoden werden als weniger ethisch eingeschätzt (PERSONALquartely, 01/2025, S. 41).
Sabbatical: Laut einer Umfrage bieten 25% der deutschen Unternehmen ihren Mitarbeitenden ein Sabbatical an, allerdings nutzt nur ein Prozent der Angestellten diese Möglichkeit (Wirtschaftswoche, 11/2025, S. 91)
Spacing Effect: Wir merken uns Dinge besser, wenn wir sie uns immer wieder ins Gedächtnis rufen – und zwar in mehr oder weniger großen zeitlichen Abständen. Ein Forscherteam hat herausgefunden, dass die Wiederholung von Inhalten in variierenden Settings einen viel größeren Effekt hat. Probanden konnten sich Inhalte besser merken, wenn diese in unterschiedlichen Kontexten wiederholt gelernt statt stets gleich präsentiert wurden (managerSeminare, 11/2024, S. 9).
Anwesenheitsprämie: In einer Feldstudie wurde Auszubildenden für jeden Monat ohne krankheitsbedingte Fehlzeiten ein Bonuspunkt gutgeschrieben. Die Punkte konnten am Jahresende in eine Prämie oder Freizeit umgewandelt werden. Das Ergebnis: Die Fehlzeiten stiegen. Erklärung: Die Anwesenheitsprämie signalisiert, dass Anwesenheit etwas ist, das nicht normal ist und daher mit einer Sonderprämie versehen wird. Also ist es okay, auch mal zu Hause zu bleiben (Harvard Business Manager, 12/2024, S. 13)
Stress-Bragging: Wer häufig auf die Frage, wie es ihm geht, mit seiner hohen Arbeitsbelastung prahlt, wird als weniger sympathisch und inkompetenter wahrgenommen. Eine Studie aus den USA hat zudem ergeben, dass Teamkollegen des „Stress-Braggers“ selbst gestresster und anfälliger für ein Burn out sind (Wirtschaftswoche, 52/2024, S. 93)
Unternehmensnamen: Unternehmen mit ungewöhnlichem Namen sind erfolgreicher als jene mit einem traditionellen Namen, z.B. dem der Gründer. „Nonconforming names“-Unternehmen sind doppelt so forschungsintensiv, haben seltener Familienmitglieder im Verwaltungsrat und weisen eine um einen Prozentpunkt höhere Gesamtkapitalrendite auf. Die Studie verglich 2625 italienische Familienunternehmen. Ob der Name die Ursache ist oder eher der Anspruch, einfach anders zu? Wer weiß … (Harvard Business Manager, 09/2024, S. 13)
Frauen – Männer: Bei einem Experiment gaben 81% der befragten HR-Manager den Job einem Vater, bei ähnlichem Berufs- und Ausbildungshintergrund. Erklärung: Bei Müttern rechnet man eher als bei Vätern mit Ausfällen. Ganz anderer Unterschied: Laut einer Umfrage haben drei Viertel von 3.000 befragten Männern im Lebenslauf schon mal gelogen – bei Frauen lag die Quote bei 46%. (managerSeminare, 05/2024, S. 8)
Narzissmus: Deutsche Forscher haben sich die LinkedIn-Profile von 11.700 US-Vorständen näher angeschaut. Aus der Anzahl der Fotos, Umfang der Infos über die eigene Person und Angabe von Kenntnissen, Zertifikaten und Stationen schlossen sie auf Narzissmus und stellten fest, dass Narzissten häufiger weitere Narzissten in den Vorstand berufen, die anschließend offenbar aneinandergeraten. Folge: Höhere Fluktuation und damit höhere Kosten. (Harvard Business Manager, 07/2024, S. 17)
Körpersprache: Eine Metastudie aus den USA kommt zu dem Ergebnis, dass es kaum möglich ist, Körpersprache zu entschlüsseln. Erklärung: Körpersprache folgt keiner Syntax und hat kein allgemeines Vokabular, sondern ist von vielen individuellen Faktoren abhängig. Diese lassen sich nicht verallgemeinern. Also Vorsicht, wenn Ihnen mal wieder jemand erklären will, wie man die Emotionen anderer entschlüsseln kann. (managerSeminare, 03/2023, S. 6)
Ratschläge: Menschen, die anderen einen Rat geben, erleben eine Art Machtgefühl. Bei Studien fühlten sich Bibliotheksangestellte mächtiger, je mehr Kunden sie berieten. Und Studenten, die eine Stellungnahme für Kommilitonen abgeben sollten, ebenso. (Harvard Business Manager, 06/2024, S. 71)
Ablenkungen: Eine Testgruppe, die ungestört einen IQ-Test absolvierte, erzielte einen um 10% höheren Wert als jene, die ständig gestört wurde. Verständlich. Fun-Fact: Menschen, die Cannabis konsumiert hatten, schnitten nur 5% schlechter ab. Deshalb: „E-Mails sind schlimmer als Cannabis“. (Wirtschaftswoche, 26/2024, S. 88)
Trotteleffekt: Wenn Unternehmen Menschen einstellen und ihnen mehr Gehalt bezahlen als anderen, steigt die Zahl der Kündigungen. Der Rest der Belegschaft fühlt sich ausgenutzt und weniger wertgeschätzt – dafür gibt es den Begriff “sucker effect”. Das passiert auch, wenn die Mitarbeitenden das Gehalt des Neuen nicht kennen – einfach weil ihnen die Möglichkeit des Jobwechsels deutlicher wird. Einzige Lösung: Rasche Gehaltserhöhungen. Je später diese erfolgt, um so früher gehen die Leute. (Harvard Business Manager, 05/2024, S. 12)
Homeoffice: Forscher untersuchten die Produktivität von 137 Unternehmen des S&P 500, die nach der Pandemie die Büropflicht eingeführt hatten. Ergebnis: Es gab keinerlei Leistungssteigerungen. Einziger Unterschied: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sank. (Harvard Business Manager, 05/2024, S. 12)
Empathie: In drei Experimenten wiesen zwei Wissenschaftler nach, welche sprachliche Eigenschaft Menschen empathisch wirken lässt: Die Sprechgeschwindigkeit. Die Probanden hörten sich Antworten auf eine hypothetische Frage an, diese wurden von professionellen Sprechern einmal langsamer als der Durchschnitt, einmal schneller bzw. genau so schnell gesprochen. Bei ersterer wurden die Personen als einfühlsamer und hilfsbereiter erlebt, außerdem waren die Probanden mit den Antworten zufriedener. Erklärung: Langsames Sprechen signalisiert, man hört zu und macht sich Gedanken. (Harvard Business Manager, 04/2024, S. 12)
Management-Moden: Das ist bitter, aber nicht unerwartet: 66% der von der Beratung Horváth befragten Vorstände würden moderne Ansätze kippen, wenn die Zeiten schwierig werden. 64% halten Diversity für ein Trendthema, das vorüberzieht. Und 56% glauben, dass moderne Organisationsstrukturen auch nur ein Hype sind und bald wieder zurückgenommen werden. (Harvard Business Manager, 03/2024, S. 12)
Jobrotation: Wer dafür sorgt, dass in Teams Leute aus anderen Abteilungen befristet mitarbeiten, erhöht die Chance für Innovationen. “Fremde” bringen nicht nur frische Ideen ein, sondern animieren die Kollegen, selbst neue Ideen zu entwickeln. Das ergab eine Studie der National Science Foundation. (Harvard Business Manager, 02/2024, S. 17)
Automatisierung: Wenn Menschen technische Unterstützung in Anspruch nehmen, tendieren sie dazu, weniger sorgfältig zu arbeiten – sie verlassen sich darauf, dass der Computer die Fehler findet. Das ergaben Experimente der TU Berlin. Kennen wir vermutlich alle – wir verlassen uns mehr und mehr auf die Rechtschreibhilfe von Word… (Harvard Business Manager, 02/2024, S. 15)
Arbeitszeit: Um den demografischen Wandel aufzufangen, der bis 2035 zu einem Minus von ca. sieben Millionen Erwerbstätigen führt, müssten wir laut IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) zwei Stunden mehr pro Woche arbeiten und zusätzlich zwei Wochen mehr pro Jahr. Wer könnte diese Stunden leisten? Frauen, Ältere, Unterbeschäftigte in Teilzeit und Fachkräfte, die zuwandern, lautet die Antwort. (Brand eins, 12/2023, S. 69)
Smartphones: Wenn es in unserer Tasche klingelt oder vibriert, sind wir alarmiert – egal, was wir gerade tun. Wer also sein Handy während der Arbeit einschaltet, läuft Gefahr, abgelenkt und unterbrochen zu werden. Laut einer Studie an der Universität Paderborn soll es schon ausreichen, wenn das Handy in Sichtweite ist, also zum Beispiel neben der Tastatur auf dem Schreibtisch liegt. Dazu sollten 40 Probanden Konzentrationsaufgaben lösen, einige mit, andere ohne ein Smartphone im Raum. Ergebns: Schon die Anwesenheit des Smartphones schränkte die kognitive Leistung der Teilnehmer ein. (managerSeminare, 09/2023, S. 6)
Video-Meetings: Wer zwischen zwei Online-Meetings keine Pause einlegt, zeigt im Hirn-Scan deutliche Aktivitäten der Betawellen (ein typischer Stressmarker) und im Folge-Meeting geringeres Engagement. 10 Minuten Pause, die allerdings nicht mit Arbeit oder gar vor dem Rechner verbrachte werden sollten, senkt die Aktivität wieder auf das Ausgangsniveau und korreliert mit höherem Engagement in den nächsten Treffen. (Harvard Business Manager, 11/2023, S. 17)
Burn-out: Mitarbeitende, die häufig zwischen anderen vermitteln, wenn es Unstimmigkeiten gibt, leiden unter deutlich höherem Stress und sind daher besonders Burn-out gefährdet. Forscher der ESMT Berlin haben zur Überprüfung der These den E-Mail-Verkehr an einer US-Uni ausgewertet, eine Umfrage und ein Experiment durchgeführt, bei dem Teilnehmer gebeten wurden, zwischen zwei Mitarbeitern zu vermitteln. (managerSeminare 08/2023 S. 9)
Homeoffice: 69% der Befragten der Konstanzer Homeoffice-Studie von April 2023 gab an, dass sich ihre Situation bezüglich des mobilen Arbeitens verbessert hat. Allerdings stellten 22% fest, dass ihre Führungskräfte mehr Bürozeiten von ihnen verlangten als dies ihre eigene Präferenz ist. (Personalmagazin, 09/2023, S. 37)
Lebenszeit: Ca. 6,5 Stunden verbringen Wissensarbeiter in der Woche damit, Informationen zusammen zu suchen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Befragt wurden 2.200 Angestellte aus fünf Industrienationen. Der schlimmste Zeitfresser dabei: Unterschiedliche Ablagesysteme. Nicht selten schaffen Projektleitende sogar ihr eigenes System. (Harvard Business Manager, 08/2023, S. 14)
Mann-Frau 1: Wenn Frauen in Vorträgen Humor zeigen, können sie ein typisches Dilemma überwinden. Forscher haben analysiert, wie häufig Zuhörer bei TED-Vorträgen gelacht haben und wie die anschließenden Bewertungen ausfielen. Humorvolle Rednerinnen wurden als einflussreicher wahrgenommen als weniger witzige, auch als ähnliche humorvolle Männer. Erklärung: Humor ist ein Indikator für Warmherzigkeit UND Kompetenz. Frauen werden in der Regel entweder als warmherzig ODER kompetent erlebt, mit Humor wird dieses Dilemma überwunden. (Harvard Business Manager, 07/2023, S. 14)
Werte 1: Prozentualer Frauenanteil in Deutschland: 51, bei Absolventen einer Uni: 53, bei Promovierten: 46, bei Habilitierten: 34, bei hauptberuflichen Professoren: 27, bei Lehrstuhlinhabern: 12. (Brand eins, 06/2023, S. 8)
Werte 2: Laut internationaler GfK-Studie versuchen weltweit 65% der Menschen, nachhaltig verpackte Produkte zu kaufen, aber tatsächlich vermeiden nur 29% Plastikverpackungen. (Brand eins, 06/2023, S. 75)
Homeoffice: Mehr Arbeit: Beschäftigte, die von zu Hause aus arbeiten, sparen im Durchschnitt 72 Minuten pro Tag, die sonst auf dem Weg ins Unternehmen verloren gehen würden. Anstatt diese für mehr Freizeit zu nutzen, arbeiten viele dafür im Homeoffice länger. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls das National Bureau of Economic Research in einer Studie. Die Forschenden analysierten Daten von rund 19.000 Vollzeit-Angestellten aus 27 Ländern. In Deutschland sparen diese im Homeoffice durchschnittlich 65 Minuten Arbeitsweg, die zu 31 Prozent wieder in Arbeit investiert werden. (managerSeminare, 05/2023, S.8)
Gamification: Bei einer Studie der Harvard Business School wurde an 24 Standorten einer großen Beratungsgesellschaft ein „gamifiziertes Trainingstool“ eingesetzt mit dem Ziel, das Verständnis der Mitarbeitenden für die Services und Produkte des Unternehmens zu erhöhen. Bei einem „Rennen rund um die Welt“ galt es, Punkte zu sammeln. Mehr als zwei Jahr lang wurden alle vier Wochen alle möglichen Zahlen erhoben. Ergebnis: Je häufiger die Mitarbeitenden spielten, umso stärker stiegen Honoreinnahmen und Zahl der Kunden. (Harvard Business Manager, 06/2023, S. 10-11)
Kaufverhalten: Vorsicht, wenn Sie in einem Geschäft einen kostenlosen Kaffee angeboten bekommen. Nachweislich erhöht der Genuss koffeinhaltiger Getränke die Kaufsumme, und zwar um rund 50%. Und man kauft eher Dinge, die man nicht braucht. Koffein erhöht die Impulsivität beim Kauf. Wobei bei Menschen, die regelmäßig viel Kaffee trinken, der Effekt geringer ist. (Harvard Business Manager, 6/2023, S. 14)
Ghosting: Schon mal gehört, den Ausdruck? Gemeint ist, dass eine Seite während des Bewerbungsprozesses den Kontakt abbricht und sich nicht mehr meldet. Über 50% der Bewerber haben das laut Trendence HR-Monitor schon mindestens einmal erlebt, über 17% gaben zu, selbst den Kontakt einfach so schon mal abgebrochen zu haben – meist nach dem ersten Vorstellungsgespräch. (Personalführung, 6/2023, S. 10)
Burn-out: Statt eines Fragebogens zur Erkennung von Burn-out legten Forscher 1.200 Teilnehmern eine „visualisierte Burn-out-Skala“ vor, und zwar in Form eines abgebildeten Streichholzes. Die Teilnehmer sollten ankreuzen, welches Bild ihrem Gemütszustand am ehesten entspricht – von unbenutztem Streichholz bis zum Häufchen Asche. Ergebnis: Das Instrument erwies sich als valides Tools. (Wirtschaftspsychologie aktuell, 1/2023, S. 5)
