PRAXIS: Nach der Mittagspause im Seminarraum. Alle Teilnehmer sitzen bereits, werden dann aber aufgefordert, sich zu erheben und hinter ihren Stuhl zu stellen. Dabei bilden die Stühle einen kompletten Kreis, und zwar so, dass die Stühle in einem gleichmäßigen Abstand zueinander stehen, der zwischen 50 und 100cm betragen sollte. Dann wird es lebendig.
Der Moderator bittet die Teilnehmer, den Stuhl mit einer Hand nach vorn zu kippen, so dass er auf den beiden vorderen Beinen balanciert. Die Aufgabe lautet nun, den eigenen Stuhl loszulassen und dann im Uhrzeigersinn den Stuhl des Nachbarn mit der gleichen Hand zu übernehmen, ohne dass ein Stuhl umkippt. Das Team hat sein Ziel erreicht, wenn jeder, ohne dass ein Stuhl umgekippt ist, seinen ursprünglichen Platz wieder erreicht hat. Wenn allerdings ein Stuhl fällt oder mit den hinteren Füßen den Boden berührt, müssen alle wieder zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Ebenso geht es zurück, wenn die andere Hand oder beide eingesetzt werden oder zwei Stühle gleichzeitig gehalten werden.
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Der Moderator kann sich je nach Teamstimmung sehr konsequent verhalten und tatsächlich die Übung so lange laufen lassen, bis das Ziel erreicht wurde. Soll es dabei um mehr als um reines Aufwärmen gehen, könnte eine Auswertung wie folgt aussehen:
Der Moderator bildet mit Hilfe von Moderationskarten auf dem Boden eine Art Koordinatensystem ab. Die eine Achse (von + bis -) stellt die erlebte Kommunikation dar, die andere die erlebte Problemlösung. Es geht also darum, wie die Teilnehmer die Kommunikation während der Übung erlebt haben (Wurden Schuldige ausgemacht? Wurde ermutigt? Angefeuert? Gemeckert?), als auch die Art und Weise, wie man Probleme angegangen ist (Wurden konstruktive Vorschläge gemacht? Wurde durcheinander geredet? Wurde aufeinander gehört? Geachtet?)
Dazu stellen sich alle Teilnehmer in dem Koordinatensystem an der entsprechenden Stelle auf, anschließend werden sie um ihr Feedback gebeten.
(aus: Thomas Schmidt – Konfliktmanagement-Trainings erfolgreich leiten, managerSeminare 2009, S. 181-184)