26. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Verschenktes Potenzial

KRITIK: Begriffe wie Start up und New Work werden in erster Linie mit jungen, dynamischen Unternehmertypen assoziiert. Wenn das dazu führt, in Sachen Veränderung, Hierarchieabbau und Agilität die Mitarbeiter über 50 abzuschreiben, wird viel Potenzial verschenkt.

Die Autorin in der managerSeminare (Mindset schlägt Alter) beruft sich dabei auf eine Studie des MIT, bei der die Forscher sich das Alter von Unternehmern in den USA angeschaut haben. Nicht mal die Annahme, dass vor allem junge Menschen Unternehmen gründen, stimmt. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren, bei den besonders erfolgreichen Gründern bei 43 Jahren. Wer mit 50 Jahren gründet, bei dem stehen die Chancen auf einen Erfolg doppelt so hoch wie bei einem 30jährigen.


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Überträgt man das auf den Unternehmensalltag, so lautet die Konsequenz: Wer in Sachen Innovationsgeist und Veränderungsbereitschaft die Älteren abschreibt, lässt viel Potenzial liegen. Die hier befragten Experten sind der Meinung, dass Ältere sich für neue Organisationsmodelle durchaus begeistern lassen, zumal sie nicht mehr unbedingt Karriere machen wollen, sondern durchaus Spaß an der Sache, an Inhalten haben.

Problematisch ist, wenn Unternehmen von vornherein eine Art Jugendkult zelebrieren, damit signalisieren: Wir suchen vor allem die innovativen, allem Neuen aufgeschlossenen jungen Leute. Und dann auch noch mit Begriffen wie Scrum, New Work, Purpose, Design Thinking u.ä. um sich werfen. Das erzeugt dann eher Angst und Ablehnung. Ich würde ergänzen: Vermutlich sogar Sarkasmus, wenn man dann feststellt, dass vieles nur in neuen Begriffen daherkommt und man selbst einiges davon schon mehrfach durchlebt hat.

Lustig: Die Berater, die vor solchen Begriffen warnen, betonen, dass es auf das „Mindset“ ankommt. Wichtig sei ein „Growth Mindset“, also eine offene Haltung, die von der Entwicklungsmöglichkeit und dem Willen zur Entwicklung ausgeht. Und das eben nicht nur bei den Betroffenen, sondern vor allem bei jenen, die die Personalverantwortung haben.

Allerdings gibt es sie schon, die Angst vor Verlust. Aber sie hat weniger mit dem Alter zu tun als mit der Position. Wer sich Führungskraft nennt und nun von Hierarchieabbau erfährt, der macht sich eher Sorgen um seine Stellung, und das trifft mehr die Mitarbeiter mittleren Alters als die über 50jährigen. Letztere würden gerne ihre Erfahrungen und ihr Wissen teilen – vorausgesetzt, man geht offen auf sie zu und unterstützt sie in ihren Wünschen nach Information und Beteiligung.

Das wesentliche Erfolgsgeheimnis aber ist keine wirkliche Überraschung: Eine gemeinsame Aufgabe! Wer Teil eines Teams mit einem Ziel ist, der läuft zu neuer Hochform auf und genießt die neue Freiheit. Kann ich nur bestätigen…

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