INSPIRATION: Manchmal gehört viel Mut dazu, eine kleine Frage zu stellen. Einmal angenommen, ein Mitarbeiter kommt zu Ihnen mit einem Problem, einem Anliegen oder einer Frage. Sie diskutieren die Sache und kommen gemeinsam zu einem Ergebnis. Ehe er wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, stellen Sie ihm die Frage: „Hat dieses Gespräch Ihre Erwartungen erfüllt?“
Wenn Sie ein offenes Verhältnis zueinander haben, wird diese Frage Ihnen ein Feedback verschaffen, auf dem Sie aufbauen können. Aber Sie sollten die Frage nur stellen, wenn Sie an einer Antwort interessiert sind und diese nicht unbedingt „Ja“ lauten muss.
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Den kleinen Tipp habe ich aus dem Buch von Dee Hock: Die chaordische Organisation (Klett-Cotta 2001, S. 128), und ich würde ihn heute, viele Jahre später, gerne ergänzen. Die Frage gehört auch an das Ende eines Meetings mit Mitarbeitern, mit Kunden, mit Lieferanten.
Und wenn Sie sich einmal daran gewöhnt haben, dann können Sie auch gleich den nächsten Schritt machen: Geben Sie ruhig auch unaufgefordert eine Rückmeldung, ob ein Gespräch Ihre Erwartungen erfüllt hat. Das sollte gar nicht so schwer fallen, wenn es ein gutes Gespräch war, dennoch trauen sich viele so etwas nicht.
Ein Beispiel: Sie gehen zu Ihrem Chef und bitten um etwas oder möchten über ein Thema sprechen. Am Ende bedanken Sie sich nicht nur bei ihm, sondern sagen ihm auch, dass Ihnen die Art, wie er auf ihre Bedenken eingegangen ist, gut gefallen hätten und Sie mit einem guten Gefühl zurück an Ihren Schreibtisch gingen. Jede Wette, dass er erst staunt und sich dann freut.
Und jede Wette, so eine Rückmeldung erleichtert es Ihnen auch, in einem anderen Fall auch mal eine kritische Rückmeldung zu geben: „Danke für das Gespräch. Ich möchte Ihnen etwas, das mit irritiert hat, zurückmelden: Mich hat gestört, dass Sie während unseres Gespräches ans Telefon gegangen sind.“
Klar, dazu gehört erst recht Mut. Muss man ja nicht beim ersten Mal machen.