27. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Das beste Selbst im Spiegel

PRAXIS: Es gibt sicher Menschen, die sich ihrer Stärken „zu sehr“ bewusst sind. Die meisten jedoch sind eher selbstkritisch. Wie können wir aber Zufriedenheit aus unserer Tätigkeit ziehen, wenn wir unsere Stärken gar nicht voll einbringen, eben weil wir sie nicht kennen oder nicht wirklich zu schätzen wissen? Eine Übung dazu ist „Das beste Selbst im Spiegel“. Sie stammt von US-Forscherin Laura Roberts und verläuft folgendermaßen:

Wir suchen uns Menschen aus unserem privaten und beruflichen Umfeld, die uns also aus unterschiedlichen Lebensbereichen kennen. Diese werden gebeten, eine Begebenheit zu schildern, in denen sie uns als besonders wirksam, vorbildlich oder erfolgreich erlebt haben. Im Englischen lässt sich das schön ausdrücken: „Please tell me a story about myself when you saw me at my best.“


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Die Geschichten werden gesammelt und in einem Dokument zusammengeführt. Der Betroffene liest sie dann zwei- bis dreimal aufmerksam durch, wobei das Augenmerk auf die positiven Rückmeldungen gelegt wird.

Ein „Bild des besten Selbst“ verfassen

Bei einem weiteren Durchlesen werden wichtige Stellen markiert und kommentiert mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten in den Geschichten aufzuspüren. Anschließend werden hieraus „aussagekräftige Attribute und Metaphern aggregiert“, welche das komplette Bild der Feedback-Geber darstellen.

Zum Schluss wird hieraus ein „Bild des besten Selbst“ verfasst. Und zwar in Ich-Form, ein „strahlkräftiges Kurzporträt“: „Ich bin besonders gut darin …“ – „Mir gelingt es …“ – „Ich kann besonders …“ Dieses Kurzporträt wird irgendwo platziert, wo man immer mal wieder einen Blick darauf werfen kann.

So wie die Übung beschrieben ist, kann ich mir gut vorstellen, dass ein Coach das Verfahren begleitet und bei der Auswertung der Geschichten unterstützt.

In einfacherer Form kenne ich Rückmeldungen von vielen Gruppenmitgliedern an Einzelne, die sich ein Feedback wünschen, und auch ohne Ergebnis auf dem Papier habe ich schon oft erlebt, wie gut solche Aussagen tun. Zitat einer „Betroffenen“: „Das war wie eine schöne warme Dusche!“

(aus: Nico Rose – Sinnstiftende Sofortmaßnahmen. managerSeminare, 07/2020, S. 38-39)

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