26. Juli 2024

Management auf den Punkt gebracht!

Lernen 4.0?

KRITIK: Ich hätte die Frage nicht gestellt. Weil ich auch angenommen habe, dass im Moment jede Menge neue Begriffe kreiert werden, agil, new und 4.0 schwer in Mode sind und nun einfach auch auf das Lernen angewandt werden. Aber es gibt durchaus Unterschiede, erklären die Autoren im Personalmagazin (Agiles Lernen, New Learning, Lernen 4.0).

Nun denn, los geht’s: Lernen 4.0 bezieht sich auf „die nächste Stufe der Digitalisierung der Industrie.“ Und damit auf die „Kollaboration zwischen Mensch und Maschine.“ Für das Lernen heißt das, der Mitarbeiter bekommt alle möglichen Unterstützungen per Software angeboten. Diese erkennt automatisch, was ihm an Kompetenzen fehlt und stellt ihm die notwendigen Werkzeuge oder die Informationen zur Verfügung. Künstliche Intelligenz gehört auch hierher. Im Grunde ist das kein „richtiges“ Lernen, sondern bedarfsgerechtes zur Verfügung stellen von Hilfsmitteln am Arbeitsplatz. Wo man sich diese früher selbst mühsam zusammenklauben musste, merkt jetzt die technische Umgebung, was mir fehlt, und hilft mir auf die Sprünge.


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Beim Agilen Lernen steht die Zusammenarbeit im Vordergrund. Teams probieren neue Dinge aus, experimentieren, stellen Prototypen her und erwerben dabei neue Kompetenzen. Die Teammitglieder sind dabei gleichzeitig Produzent und Konsument neuen Wissens und auch Personalentwickler in eigener Sache.

Der höhere Sinn

New Learning schließlich steht für den höheren Sinn. So wie New Work für Arbeit steht, die man bewusst auswählt, die man als sinnstiftend erlebt und den „tiefsten Wünschen entspricht.“ Durch sie entfaltet man seine Potenziale, gibt der Gesellschaft etwas zurück und nimmt aktiv an Veränderungsprozessen teil. Hier verstehe ich nicht ganz, was der Unterschied zwischen New Work und New Learning ist. Vermutlich ist gemeint, dass ich mich dadurch, dass ich anders arbeite, mich auch persönlich weiter entwickle.

Hilft das weiter im Umgang mit der Vielzahl neuer Begriffe? Ein wenig, aber nur dann, wenn sich die „Experten“ auf solche Differenzierung bei den Begriffen verständigen und bei der Beratung von Organisationen klären, worauf diese den Fokus legen wollen. Ansonsten ist das eher eine rein akademische Übung. Und diejenigen, die mit „neuem Lernen“ beglückt werden sollen, werden sich entnervt abwenden.

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